125

mögend, sein Wesen zu ergründen; dieß ist aber auch nicht nöthig: Alles, was uns von Gott zu wissen frommt, das ist mit leserlicher Schrift dem Gewissen eingegraben: Sie erkennen den Finger Got» tes in seinen Geboten; Sie fühlen sein Daseyn in Ihrem Innersten, denn einem guten Herzen ist Glaube an Gott ein ewiges Bedürfniß.

Halten Sie ihn fest diesen Glauben, denn erst durch ihn erhalt unser Leben eine höhere Bedeutung. Wer Gott vor Augen und im Herzen hat, für den liegt schon ein klarer reiner Himmel in seinem Ge­müthe.

Was Ware eine Welt ohne Gott? Was der schwache Mensch, einsam irrend in seiner Verworren­heit, die Arme ausstreckend vor sich hin austvärts und abwärts, ohne etwas zu fassen, das ihm Hülfe verhieße, gegen raubgierige gottlose Wesen?

O halten Sie fest an Gott! Wenn der Mensch einsam seinem Schmerz, seinem Jammer überlassen ist, so ist doch Eines, das den Hülflosen nicht verläßt und die Dornen des Schmerzes zer­drückt; ein Auge ist, das liebend auf ihm ruht,