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Bemühen Sie sich nicht, bewundert und angebetet zu seyn, daß man Sie nicht für eitel erklärt. Haben Sie wirklich innern Gehalt, so werden Sie am besten gefallen, wenn Sie sich so geben, wie Sie wirklich sind.
Suchen Sie durch nichts Aufsehen zu erregen, denn wenn Sie die weibliche Bescheidenheit so sehr vergessen, so artet das Bestreben zu gefallen in tadel» hafte Eitelkeit aus, gegen die man mit Recht eifert.
Die Eitelkeit zeigt sich in hundert Gestalten, sie mischt sich in Alles, versteckt sich hinter jede Tugend, verunreinigt oft das Beste, was in uns ist, sogar die Mutterliebe. Um so mehr seyn Sie dagegen auf Ihrer Hut. Man ist in unsern Zeiten nicht nur eitel auf seine Gestalt, seinen Anzug, die Gewandtheit des Körpers, sondern auch auf Verstand, Kenntnisse, religiöses Gefühl, sogar auf Sanftmuth, Geduld, Menschlichkeit. Suchen Sie, meine Freundinnen, diese Eigenschaften des Geistes und des Herzens wirklich zu erlangen, und nicht nur Ihr Aeuße- res, wie mit einer Schminke, damit zu verschönern, damit zu glänzen, und sich viel darauf zu Gute zu thun. _