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daß überall drückender Mangel ist und die Schulden» last sich häufet.

Hüten Sie sich vor Eitelkeit, denn sie führt - zur Verbildung. Die meisten Thorheiten und Abge­schmacktheiten, die Überspannungen, die Vorurtheile, das Bewundern des Unverstandenen, das Nachahmen des Unerreichbaren, das widerliche Gelehrtthun, wor» an man die gebildete Frau erkennen soll, dieß Alles sind Erzeugnisse weiblicher Eitelkeit.

Meiden Sie diesen Fehler, wenn Ihnen an­ders Ihre Ruhe lieb ist, denn in dem Gemüthe der «iteln Frau wohnt keine Ruhe. Bald bewegen es Wünsche und ängstliche Erwartungen, bald erbittern es fehlgeschlagene Hoffnungen. Durch die kleinste Zurücksetzung, durch eine gleichgültige Mine, durch ein unbedachtsames Wort fühlen Sie sich gekrankt, die Sorge weicht nicht von Ihnen und der Neid wühlt sich tief in Ihr Herz. Eine eitle Frau ist weit öfter bei übler als bei guter Laune, und das muß jeder empfinden, der ihr zu nahe kommt.

Nichts ist für eine schöne und eitle Frau furchtbarer als das Alter. Die Ansprüche, die sie