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nicht zur Leidenschaft werde. Geben Sie sich dem­selben nur hin, in soweit es zur Unterhaltung der Gesellschaft unentbehrlich ist, oder für Sie eine Ue­bung Ihrer Aufmerksamkeit, Ihres Scharfsinnes ist, oder der Wetteifer um den Sieg Sie beseelt.

Nie soll ein Weib hoch und des Gewinnstes wegen spielen, denn sie sitzt ihre Weiblichkeit, den Wohlstand ihres Hauses, ihre Achtung und Ehre sichtbar dadurch in Gefahr. Spielsucht artet nur allzuleicht in Gewinnsucht aus. Da es aber doch bei solchen Partieen immer einen gewissen, wenn auch nur niedrigen Einsatz gibt, so machen Sie eS sich zum Gesetz, immer mit Mäßigung und Ruhe zu spielen. Große Empfindlichkeit bei Gewinn und Verlust würde Sie der Habsucht verdächtig machen. Die Aufwallung der Freude und deS Schmerzes am Spieltisch sind für den gleichgültigen Zuschauer ganz lächerlich und widerlich. Ermüden Sie die Oh­ren der Gesellschaft nicht mit der Berechnung Ihres Verlustes und den Bemerkungen über die von Ihnen begangenen Fehler, oder die Fehler Ihrer Mitspieler.

Unter den öffentlichen Vergnügungen sind die musikalischen Unterhaltungen eines der unschuldig«