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heimnißvolle Heiligthum leichtsinnig betritt und mit dem Brautkranze spielt, der hat schon beim Eintritt das Schönste, was er geben kann, verscherzt. Die­ses Schönste aber ist eben jene begeisternde Erhebung, die ein frommes Gemüth bei heiligen Handlungen fühlt. Es gibt keine Art von Verhältniß, die des göttlichen Segens so sehr bedürfte, als die Ehe; und was läßt wohl ein Leichtsinn erwarten, der die­sen Gedanken nicht faßt oder ihn in den Wind schlägt?

Eine Frau, die ihren Mann nicht vor Augen hat, wird leicht ihre Augen auf andere Männer wer­fen ; dir den nicht ehrt, den ihr Gott und ihre eigene Wahl gab, wird sich auch leicht selbst entweihen, und die Liebe, die sie ihrem Hause entzieht, auf ein an­deres Haus übertragen.

Ehren Sie also ihren Gatten, und bieten Sie Alles auf, sich seine Liebe zu erhalten; dieß ist Ihr erster und wichtigster Beruf. Das Weib, das die Liebe ihres Mannes durch eigene Schuld verliert, ist eine Ehebrecherin, weil sie Anlaß zum Bruch des heiligsten Theils der Ehe gab. Sie schafft eine Hölle um sich her und lebt in einer Hölle.