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neu allein gebührt es, den Zügel zu führen. Zeigen Sie Ihrer Dienerschaft, daß Sie sie Alle übersehen und sich von keinem hintergehen lassen.

Es ist unter Ihrer Würde Ihr Gesinde als Kundschafter zu gebrauchen, und sich durch Ihre Mägde zutragen zu lassen, rraS in andern Familien vorgeht.

Entdecken Sie ein Vergehen bei Ihrem Dienst» mädchen, so halten Sie es nicht durch zu große Strenge von einem freien Bekenntniß zurück. Su» chen Sie es durch ernste Güte wieder auf den rech­ten Weg zu leiten.

Es gibt Augenblicke des Mißmuths, von denen kein Sterblicher auf Erden ganz befreit ist; seyn Sie dann auf Ihrer Hut, daß sich Ihre üble Laune nicht über das Gesinde und das ganze Haus ergieße. Mit manchen Frauen steigt die Grämlichkeit aus dem Bette; sie fangen schon auf der Schwelle des Schlafzimmers an zu murren und zu zanken; Alles leidet durch ihre üble Stimmung, Alles antwortet endlich in demselben Ton, und Alles geht schlecht.