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hältst Kohle. Lege ein Stückchen Holz auf eine heiße Ofenplatte, und es wird Holzkohle. In.großen Massen bereitet man die­selbe in Meilern. Unter einem Meiler versteht man einen auS großem Holzstücken zusammengesetzten Haufen, der mit einer Erdschicht bedeckt ist. In der Decke läßt man einige Oeffnun- gen, damit etwas atmosphärische Luft hinein kann. Das Holz wird im Innern des Meilers angezündet, und es ist durch Ver­hütung des Zuges darauf zu achten, daß dasselbe nicht in Flam­men brennt, weil man sonst nicht Kohle, sondern Asche erhält. Nun geräth die ganze Holzmasse in Gluth, Sauerstoff und Wasserstoff trennen sich, und es bleibt die unverbrannte Kohle zurück.

Diese Holzkohle wendet man zu starken Feuerungen in engen Räumen an, z. B. bei Theemaschinen. Da die Kohle an der Luft bei gewöhnlicher Temperatur nur wenig, und in der Erde und im Wasser fast unveränderlich bleibt, so werden die Pfähle, die man in die Erde schlägt, und die Fässer, in de­nen man längere Zeit Flüssigkeiten aufbewahren will, im In­nern verkohlt.

Nutzbar wird die Kohle auch durch ihre Fähigkeit, Luft­arten in sich aufzunehmen und zu verdichten. Vom übelriechen­den AmmoniakgaS kann ein Stückchen Kohle OOmal soviel in sich einsaugen, als ihre eigene Große beträgt. Zerkleinert« Kohle kann wegen dieser Saugkraft benutzt werden, um Krankenzim­mer und andere mit ungesunden Ausdünstungen und Luftarten angefüllte Räume zu reinigen.

Fauliges Wasser macht man geruchlos und trinkbar, indem man es durch grob gepulverte, frisch geglühete Kohle siltrirt. Fleisch, welches zu verderben beginnt, wird von seinem unange­nehmen Gerüche und Geschmacke befreit, wenn dasselbe einig» Stunden mit Holzkohle bedeckt wird, oder wenn man beim Kochen einige Kohlenstücken ins Wasser thut. Das vorhin er­wähnte Ausbrennen der innern Wände der Wasser-, Wein- und Bierfässer geschieht auch darum, daß sich die Flüssigkeiten in denselben in gutem Zustande erhalten sollen. Pflanzen- und Thierstoffe werden lange Zeit vor Fäulniß bewahrt, wenn man sie in Kohlenpulver verpackt, oder mit demselben reibt. Blanke Stahlwaaren pgckt man oft in Kohlenpulver ein, damit die Luft