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theken bekommt, in die Flasche und sehen, daß das Wasser trübe wird, was in einer mit Stickstoff gefüllten Flasche nicht der Fall ist. Auch erkennt man die Kohlensäure an dem schwachsäuer­lichen Gerüche und Geschmacke.

Man gewinnt diese Luftart auch auf folgende Weise: Bringe in ein Trinkglas einige Stückchen Kreide, schütte Wasser darauf, bis eben die Kreidestückchen vom Wasser bedeckt sind, und setze tropfenweise etwas Schwefelsäure zu. Die Flüssigkeit braust stark auf; denn die Kreide besteht aus Kohlensäure und Kalk. Die hinzugegossene Säure hat eine stärkere Neigung zum Kalk, verbindet sich mit diesem und treibt die Kohlensäure aus. Das Wasser dient zur Verdünnung der Säure. Tau­chen wir, nachdem das Aufbrausen einige Zeit gedauert hat, «inen brennenden Fidibus bis zu einer gewissen Tiefe in das Glas, so erlischt er, weil sich im Glase nicht atmosphärische Lust, sondern Kohlensäure befindet, in der das Feuer nicht brennt.

An manchen Stellen kommt die Kohlensäure aus der Erde hervor und sammelt sich besonders in Höhlen, so z. B. in der Hundsgrotte bei Neapel. In dieser findet sich die Kohlensäure, da sie schwerer ist, als die atmosphärische Luft, einige Fuß vom Boden. Menschen können ohne Gefahr hineingehen, kleinere Thiere z. B. Hunde sterben darin.

Die Kohlensäure finden wir außer in ihrer Verbindung mit Kalkerde in kohlensauren Salzen, als in Potasche, Soda und Bleiweiß.

Sie bildet sich bei Verbrennung unserer Beleuchtungs- und Heizungsmaterialien und bei Gährungen; so finden wir fie in Kellern, wo Bier und Wein gähren. Sie wird auch von Thie­ren und Menschen ausgealhmet. Beide athmen Sauerstoff ein, der sich mit dem Kohlenstoff im Körper zu Kohlensäure bildet und als solche ausgeathmet wird.

Versuch: Man schütte ein Bierglas halb voll klares Kalk­wasser, stecke eine Glasröhre in das Wasser und blase die Luft aus der Lunge hinein, so wird es trübe, weil sich kohlensaurer Kalk bildet. Wir müssen also Kohlensäure ausathm en, die durch verbrannten Kohlenstoff entstanden ist.

, Trotzdem die Kohlensäure untauglich für Menschen und Thiere ist, ja sogar tödtlich auf beide wirkt, so hat sie doch ei-

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