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Seife nicht auflöst, sondern zu weißen Flocken gerinnt, und Hülsenfrüchte, darin gekocht, nicht weich werden. Will man hartes Wasser weich machen, so koche man es. Durch das Kochen wird die Kohlensäure aus dem Wasser vertrieben, und der Kalk schlägt sich als sogenannter Kesselstein nieder.

Nicht alles Brunnenwasser ist auch Quellwasser, sondern oft nur Grundwasser, das aus benachbarten Seen, Teichen, Flüssen oder vom Regenwasser, das nach der Tiefe gedrungen ist, kommt. Dies enthält natürlich nach den verschiedenen Be­standtheilen des Bodens, den es durchdcang, verschiedene Bei­mischungen, die manchem Wasser einen schlechten Geschmack und Geruch geben und zuweilen der Gesundheit nachtheilig sind.

Wenn die Quellen mineralische Bestandtheile oder Gase in größerer Menge enthalten, so nennt man sie Mineralquel­len und ihr Wasser Mineralwasser, und da sie bei gewis­sen Krankheiten heilsam wirken, Gesundbrunnen. Je nach­dem dieses oder jenes Mineral oder Gas darin vorherrschend ist, haben sie verschiedene Namen, als: Sauerbrunnen, die viel Kohlensäure, Schwefelquellen, die viel Schwefelwas­serstoffgas enthalten u. s. w.

Sobald die Lust eine Temperatur erreicht, die auf unserm gewöhnlichen Thermometer durch 0 bezeichnet wird, gefriert es, oder es wird fest. Das Eis ist leichter als das Wasser, darum schwimmt es aus diesem. Bei allen Flüssigkeiten nimmt die Dichtigkeit gleichmäßig mit der Abkühlung zu; bei dem Wasser aber ist dies anders, es verdichtet sich nur bis zu einem gewis­sen Grade der Abkühlung (bis -s- 4° 6. -j- 3'/r° 1b.) und

dehnt sich dann wieder aus.

Diese anscheinend unbedeutende Eigenschaft des Wassers ist von den bedeutendsten Folgen; denn ohne dieselbe würde unser Klima bald dem der Nordpolargegend gleichen. Wir wissen, daß die Kälte der Luft zumeist das Gefrieren des Wassers bewirkt. ES wird also das Wasser auf der Oberfläche am kältesten und schwersten sein und darum niedersinken, und das wärmere vom Boden nach oben steigen. Nähme nun bei Abkühlung des Was­sers dessen Dichtigkeit und Schwere bis zu seinem Gefrierpunkte zu, so müßte das Auf- und Niedersteigen des warmen und kal­ten Wassers so lange fortdauern, bis die gesammte Wassermenge