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kornern und getrocknetem Waldmeister. Man gießt heißes Was­ser darauf und läßt es ziehen. Mit Zusatz von etwas Zucker und Milch erhält man ein Getränk, welches an Nahrhaftigkeit den chinesischen Thee übertrifft.

11.

C a c a o.

Wer weder Thee noch Kaffee trinken mag oder darf, dem bietet sich im Eacao ein gesundes, wohlschmeckendes uno näh­rendes Getränk dar.

Eacao erhält man aus den Früchten des Eacaobaumes, der zu der Familie der Malvaceen gehört, und dessen Heimath das tropische Amerika ist, wo er wild in ganzen Waldungen und auch cultivirl wächst. Von hier ist er in viele Tropen­länder übergesiedelt. Wir finden ihn jetzt auch in Asien und Afrika. Er wird 20 30^ hoch, seine immer grünen Blätter sind fußlang, die Blüthe roth, die Früchte 68^ lang, zehn- kantig, unsern Gurken ähnlich. Die Hülle der Früchte ist grlb- lichroth, dick, lederartig und schließt ein saftiges, breiartiges, reif säuerlich schmeckendes Mark ein, worin die Samen (Cacaoboh- nen) zu 25 bis 40 Stück reihenweise eingebettet liegen. Sie gleichen einer Mandel und bestehen aus einer pergamentartigen Schale und einem violetlbraunen Kerne. Der saftige, die Sa­menkerne umgebende Brei ist in den heißen Ländern ein Mit­tel, den Durst zu stillen. In Rloaragua dienen die Eacaoboy- nen als Scheidemünze, und man kann also sagen, hier wächst das Geld auf Bäumen.

Die reifen Früchte werden entweder in hölzernen Gefäßen der Gährung unterworfen und an der Sonne oder am Feuer getrocknet, oder auch so lange in die Erde gegraben, bis die breiartigen Theile durch Fäulniß abgesondert sind.

Die Bohne ist spröde, brüchig, durch und durch von dun­kelbrauner Farbe, ißt sich wie eine recht ölige Nuß und hat ei­nen leicht zusammenziehenden bittern Geschmack. Die beste