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den man besonders in ausgeleerten Weinfässern bemerkt, kommt von einer in jedem Weine vorkommenden ätherartigen Substanz, Pelargonsäureäther (früher Oenanthäther). Der Farb­stoff des Weines kommt von den Hülsen der Beere, deshalb kanr^ man aus rothen Beeren auch weißen Wein bereiten, wenn man dieselben nicht zu stark preßt. Durch Eintrocknen einer kleinen Menge Wein erhält man unzersetzlen Zucker, die nicht flüchtigen Säuren, mineralische Bestandtheile und gummiartige Stoffe.

Man unterscheidet gewöhnlich weiße (blanke) und rothe Weine. Zu den erstem rechnet man alle Sorten von gelber und gelbbrauner Farbe. Um diesen zu erhalten, läßt man den reinen Most gähren.

Bei der Bereitung des rothen Weines läßt man die Scha­len und Stiele der blauen Trauben mit gähren. Aus den Schalen zieht sich -I^'ther Farbstoff und aus den Stielen und Kernen Gerbstoff, ^ «lcher dem rothen Weine den herben, zu­sammenziehenden Geschmack ertheilt.

Birkenwein (Birkenwasser) erhallen wir durch Gäh- rung des Saftes, der aus den im Februar und März ange­bohrten Birkenstämmen fließt.

Mäßig genossen vermehren die gegohrnen Getränke die Absonderung der Verdauungssäfte und fördern dadurch mittelbar die Lösung der Nahrung. Nach einer Mahlzeit, zu der wir Wein oder Bier genossen haben, spüren wir nicht sobald Hunger, als wenn wir Wasser dazu tranken. Dies beruht darauf, daß die Bestandtheile des Körpers in Folge des aufgenommenen Al­kohols, der den eingeathmeten Sauerstoff in Beschlag nimmt, langsamer verbrennen. Im Uebermaß genossen bewirken die gegohrnen Getränke Magenverhärtungen und Gerinnen der ei- weißartigen Körper der Speisen, sowie der Verdauungsflüssigkei­ten. so daß dadurch die Verdauung gestört und die Blutbildung in großerm oder geringerem Maaße aufgehoben wird.