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25.

Von den Nahrungsmitteln im Allgemeinen, und was sie für den Körper sind.

Durch Schweiß und Athem verliert unser Körper fort­während von seinen Stoffen, die, soll das Leben fortdauern, wieder ersetzt werden müssen. Zu dieser Wiederersetzung des erlittenen Verlustes drängt die Natur durch das Gefühl des Hungers und Durstes, das den Menschen zu essen und zu trin­ken nöthigt. Diesem Naturgesetze zu widerstreben, vermöchte er höchstens 21 Tage, dann würde die Wärme seines Körpers immer mehr sinken, die Athemzüge würden sich verlangsamen, die elastischen Bänder ihre Schnellkraft verlieren, die Muskeln schwinden, und unter Jrrreden oder Ohnmacht der Tod ein­treten.

Der Mensch ist wie ein Licht, das be erlischt, wenn es ihm an Oel, Talg u. s. w. gebricht, ?eil keine Substanz mehr da ist, die das Verbrennen unterhält. Auch unser Leben ist ein stetes Verbrennen, nur ohne Flamme; auch wir werden, wie das Leuchtmaterial in jedem Augenblicke in Kohlensäure und Wasser verflüchtigt. Daß unser Leben ein Verbrennen ist, beweist schon unsre bedeutende Blutwärme, die Hitze, die wir in unsrer Mundhöhle, im Athem u. s. w. wahrnehmen.

Je größer die Flamme des Lichtes ist, desto mehr verbraucht sie Brennmaterial. Je erregter unser Leben durch geistige oder körperliche Anstrengung, desto mehr Stoff wird vom Körper verbraucht und desto mehr muß ihm wieder zugeführt werden.

Was für Stoffe müsse» wir dem Körper als Ersatz zu­führen?

Dies können wir am besten aus der Milch ersehen, da sie allein es war, die uns in der ersten Zeit unseres Lebens die Verlornen Körperstoffe ersetzte; ihre Bestandtheile müssen also Er­satzmittel für dieselben geben, und aus ihnen muß sich der Kör­per aufbauen.

Die Milch besteht, wie wir schon wissen, aus Fett, Käse- stoff, Milchzucker und Salzen.

Dies sind mithin die Stoffe, die der Körper in sich auf­nehmen muß, wenn er leben und gedeihen soll.

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