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konstruirie Umzäunung- desselben, wie auch die Schindeln der Da­chungen sämmtlicher eben erwähnter Gebäude aus Cryptomeria -Holz anget'erligt.

Unter den Gerätschaften fand man Bottiche und viele andere Gegenstände daraus gemacht, welche mit erstaunenswerter Genauig­keit gearbeitet waren. Der grösste Theil der zahllosen Kisten, in welchen die Waaren eingepackt waren, bestanden aus diesem hüb­schen, rötlichen Holze, welches an manchen Brettern riesige Dimen­sionen zeigten.

Eine vorzügliche Eigenschaft des Holzes scheint die zu sein, dass es sich durch äussere Einflüsse nicht krümmt. So war in einem schwarzen Rahmen ein Brett von 4 Linien Dicke, 5 Fuss Länge und 4 Fuss Breite aufgehangen, durch welches eine Landschaft mit ßain- busstämmen und Pinusbäumen nach der originellen japanischen Zeich­nungsart entworfen, durchgesägt war. Dieses aus einem Stück beste­hende Brett war dabei vollkommen eben und zeigte nicht die kleinste Spur einer Zerklüftung. Zur Schindeldeckung wird es allgemein an­gewendet. Die Schindeln sind 10 Zoll lang, bei 4 Zoll breit und nur 7a bis 7a Linie dick. Sie werden bei der Eindeckung so weit über­einander gelegt, dass nur l l / k bis l7 a Zoll frei liegen, alles Uebrige ist durch die darauffolgende Reihe gedeckt. Sie werden mit kleinen 1 / 2 Zoll langen Nägeln aus Bambusrohr angenagelt und durch das dichte Ueberlegen der Schindeln geschieht es, dass bis 30 dieser kleinen Nägel durch eine Schindel dringen und eine ungemein feste Verbindung bezweckt wird. Auch aus dem Holze von Chamaecyparis pisifera spaltet man ähnliche Schindeln.

Eine Pflanze, deren Kultur wohl einige Aufmerksamkeit zuge­wendet werden sollte, ist Homoeceltis aspera Bl. Die Blätter werden der Länge nach gefalten und kommen getrocknet und partienweise an einen Bindfaden geheftet in den Handel. Die etwas rauhe Ober­fläche der Blätter dient zum feinen Schleifen des Holzes, besonders bei kleineren Gegenständen, welche keinen Lacküberzug erhalten, als: kleine Kästchen, Cigarren-Etuis u. s. f. Die fertig gemachten Gegen­stände werden damit abgerieben, wodurch die Oberfläche äussersl fein und milde sich anfühlen lässt.

Unter den aufgestellten Holzsorten fand sich ferner ein Stämm- chen, etwa 4 Zoll im Durchmesser, von Rhns succedanea L., an welchem die Einschnitte zur Gewinnung des unübertroffenen japani­schen Lackes angebracht waren. Neben denselben lagen die wenigen höchst primitiv ausgeführten Eisenwerkzeuge zur Vornahme dieser Operation. Solche Einschnitte sollen zwei Mal im Jahre gemacht werden. Wie dieselben angebracht werden, ist aus nebenstehender Zeichnung ersichtlich, welche einem japanischen Holzschnitt ent­nommen wurde.

Eine Hauptrolle im Haushalte der Japanesen spielt unstreitig das Bambusrohr, ln allen Dimensionen, vom dicksten bis zum dünn­sten findet es geeignete Anwendung. Die Schnellwüchsigkeit des Rohres und das massenhafte Vorkommen dieser Pflanze begünstigen