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Reife so geschickt gearbeitet, dass man den Anfang und das Ende des Geflechtes kaum auffinden konnte. Weiter waren aus Rohr ange­fertigt: Tische, Kommoden, Möbeln aller Art, Nagel zum Dachdecken, Hüte, Facher, Siebe, Leuchter, Federhalter, Visitkarlen- und Cigarren- Etui, vergoldete Trinkgefässe, Löffel, Cycaden-Käfige, Körbe, Flöten, Mundorgeln, Rlumenvasen und viele andere Gegenstände. Ausserdem gab es aber noch eine ganze Kollektion von Bambusstammen, wor­unter sich einige befanden, welche durch die Einwirkung des Feuers braunroth gefärbt erschienen, andere wieder waren braunroth mar- morirt, welches durch Auflegen von Seetangen und Aussetzen über Feuer effektuirt werden soll.

Obschon das Bambusrohr unendlich viele vorzügliche Eigen­schaften in sich schliesst, so muss doch eines Umstandes erwähnt werden, welcher manchmal an demselben, ja selbst am Rohre von starker Dimension vorkommt, und dieses ist das Zerklüften des Roh­res der Länge nach. Ich habe schön geschnitzte Becher, Blumen­behälter etc. gesehen, welche auf diese Weise gelitten hatten oder auch selbst in Stücke zerfielen. Einige behaupten, weder Feuchtigkeit noch Wärme könne auf das Bambusrohr nachtheilig einwirken, aber diese Behauptung scheint insoferne begrenzt zu sein, als diess nur bei völlig ausgereiftem und zur rechten Zeit geschnittenem Rohr der Fall sein wird. Das Rohr, bei welchem die Wachsthumsperiode für die Saison noch nicht vollkommen beendet ist, mag höchst wahr­scheinlich zum Zerklüften geneigt sein.

Aus Laurus Camphora - und Morus-Hoh gab es Kommoden und Schüsseln, aus Planera -, Cryptomeria faponica- und Chamae- eyparis pisifera- Holz Tische und Schränke. Wegen der Eigenschaft, dass sich das Holz von Abies ßrma Sieb, et Z. in dünne und lange Streifen spalten lässt, findet es vorzugsweise für Schachteln An­wendung.

Abies ßrma Sieb, et Z. hat eine vielfache Verwendung als Bau­holz, und cs werden überdiess noch Hobelspäne davon abgezogen, die äusserst dünn, gleichmässig und von ungewöhnlicher Länge sind, sie werden dann verschiedentlich gefärbt und dienen zum Aufsclireiben von Gedichten.

Aus der Rinde der Platycaria sorbifolia Sieb, et Z. war ein Kasten und aus ihrem Holze Teller, Schüsseln etc. ausgestellt.

Kirschen- und Ahornholz wurde zu Tabakbüchsen und vielen anderen Geräthschaften verwendet, und zu mehreren Schränken liefert das Holz Paulownia imperialis Sieb, et Z., während die Reben der Akebia quinata Decne zu Sandalen verarbeitet werden.

Der Bast der Wisteria sinensis Dec. lieferte Fächer, Schachteln und Körbe, sowie auch Geflechte von Calamus Rotang L. häufig er­schienen. Aus Cycas- Wedeln wurden Körbe, aus Hibiscus Syriacus L. Koffer geflochten.

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