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Arbeit in das Komptoir eines Bronzewarenfabri- kanten. Ein kleiner alter Herr, es war der Lhef selbst fragte mich nach nreinern Alter, Narnen und Familien- Verhältnissen und bestellte mich für den nächsten Montag. Ich erhielt einen Platz inmitten von zwölf jungen Mädchen und war endlich wieder in einem warm geheizten Raum. Ich wurde unterwiesen, wie man Kettenglieder aneinander reiht und eignete mir bald Geschicklichkeit an. Der Lhef nahm sich meiner wohl­wollend an, ich war auch hier die jüngste Arbeiterin, verdiente aber bald mehr, als ich beimeiner Verwandten bekommen hatte. Die Lehre wurde nun ganz aufge­geben, da sich der neue Beruf als erträgnisreicher herausstellte. Zehn Monate arbeitete ich ununter­brochen in der Bronzefabrik. Ich erhielt nun, für meine Begriffe, schöne Kleider, durfte mir hübsche Schuhe kaufen und auch sonst manches, was für ein gefälliges Äußere in Betracht kommt.

Mein Lhef begünstigte mich sehr und zog mich allen andern Mädchen vor. Er sprach in wahrhaft väterlicher Weise und bestärkte mich in meinem Ent­schluß, all den Vergnügungen, die meine Kolleginnen erfreuten, fernzubleiben. Die Mädchen gingen am Sonntag tanzen, wovon sie dann erzählten. In den pausen unterhielten sie sich mit den jungen Arbeitern und obwohl ich den Sinn ihrer Gespräche nicht ver­stand, hatte ich doch die Empfindung, daß man so nicht reden dürfe. Ich wurde oft verspottet, weil ich mich so isolierte, da ich aber immer bereit war Geschichten zu erzählen, so war man mir nicht weiter gram.