Glied der Familie ohne Arbeit hatten, während mein jüngerer Bruder zur Abdienung seiner Militär- dienstzeit einberufen worden war, war der ältere Bruder aus der Kaserne zurückgekehrt. Er war fast entblößt vom Notwendigsten, war ohne einen Kreuzer Geld, hatte aber dafür große Lßlust. Und es warso schwer, Arbeit zu finden, obwohl er bereit war, jeden Beruf zu ergreifen, vorübergehend wurde er beschäftigt, aber er fand nichts Dauerndes. Und er sollte uns eine Stütze sein! wie hatten wir uns gefreut auf seine Heim­kehr. Da lag er nun, der gesunde kräftige Mensch, nachdem er drei Jahre Kaiser und Vaterland gedient hatte und mußte sich von einer alten Mutter und einer Schwester, die noch halb Kind war, mit schmalen Bissen ernähren lassen. Damals dachte ich darüber freilich nicht nach, war ich doch stolz darauf, daß meine Brüder fähig waren, dem Kaiser zu dienen, um im Kriegsfall das Vaterland verteidigen zu helfen.

In dieser schweren Zeit wurde alles unternommen, wozu meiner Mutter geraten wurde. Ich mußte Bitt­gesuche schreiben, an den Kaiser, an Erzherzoge, die im Rufe besonderer Wohltätigkeit standen, und auch an andere reicheWohltäter". Da, wie ich erwähnte, meine Mutter nicht lesen und schreiben konnte, mußte ich die Bittgesuche schreiben, und ich tat es auf meine weise. Ich erzählte einfach was war. Ich begann nach der üblichen Titulatur:Da meine Mutter nicht schreiben kann und es uns so schlecht geht",vom Kaiser" erhielten wir fünf Gulden, von einem Erzher­zog und von einem reichen Wohltäter, dessen Sekretär