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Verlust der Börse zur Verzweiflung gebracht wurde, kanr mir nicht in den Sinn. Zwölf Gulden war für mich ein so hoher Betrag, daß ich gar nicht auf den Gedanken kam, ein armer Mensch könnte ihn verloren haben, von einer Verpflichtung, Funde an die Polizei abzuliefern, wußte ich nichts. Zch sah nur die gnaden- spendende Hand meiner Heiligen in der am Wege liegenden Börse. An diesem Abend fiel ich meiner Mutter aufjauchzend um den Hals, ich konnte vor Zubel nicht reden und nur die Worte: Zwölf Gulden, zwölf Gulden brachte ich hervor.

Nun war eitel Freude in unsere Kammer ein­gekehrt, und wie um das Glück voll zu machen, wurde ich am nächsten Tage aufgefordert, mich in einer Glas- und Schmierglpapierfabrik ein- zufinden, wo ich einige Tage vorher nach Arbeit gefragt hatte und wo man mich in Vormerkung genommen hatte. * * *

Meine neue Arbeitsstätte war im dritten Stock­werk eines Hauses gelegen, in dem sich lauter in­dustrielle Unternehmungen befanden. So hatte ich das Leben und Treiben eines Fabrikgebäudes noch nicht kennen gelernt, ich hatte mich aber auch noch nie so unbehaglich gefühlt. Alles mißfiel mir. Die schmutzige klebrige Arbeit, der unangenehme Glas­staub, die vielen Menschen, der ordinäre Ton, und die ganze Art, wie sich die Mädchen und auch die verheirateten Frauen benahmen.

Die Fabrikantin, die gnädige Frau, wie sie genannt wurde, war die eigentliche Leiterin der Fabrik