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und sie redete ganz so, wie die Mädchen. Sie war eine schöne Frau, aber sie trank Branntwein, dann schnupfte sie und mit den Arbeitern machte sie unziemliche, rohe Spässe. wenn der Fabrikant, der sehr leidend war, einmal selber kam, dann gab es immer eine heftige Szene.

Für ihn schwärmte ich. Lr schien mir so gut und edel zu sein, dann schloß ich aus dem Benehmen und dem ganzen Wesen der gnädigen Frau, daß er unglück­lich sein müsse. Auf seine Anordnung erhielt ich eine andere weit angenehmere Arbeit. Bishin hatte ich das mit Leim beftrichene und mit Glas bestreute Papier auf den Stricken, die im Saal ziemlich hoch gespannt waren, aufhängen müssen. Diese Arbeit ermüdete mich sehr und der Fabrikant mußte wohl gemerkt haben, daß diese Arbeit für mich nicht geeignet war, denn er bestimmte, daß ich von nun an das zur Verarbeitung bestimmte Papier abzuzählen habe. Diese Arbeit war reinlich und gefiel mir viel besser. Allerdings, wenn nichts zu zählen war, mußte ich auch wieder alle anderen Arbeiten machen.

Die Fabrik war ziemlich weit von meinem Wohn­ort entfernt und ich konnte mittags nicht nach pause gehen. Da blieb ich mit den anderen Arbeiterinnen im Arbeitssaale; wir holten uns aus dem Gasthause Suppen oder Gemüse, für den Nachmittag hatten wir Kaffee mit. )ch setzte mich immer abseits und las in einem Buche.Der Raubritter und sein Kind", hatte ich damals in Arbeit, es waren too pefte. Die anderen lachten über mich und spotteten über

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