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mit der Absicht, am Montag nicht mehr zurück­zukehren.

Meine Mutter und mein Bruder wollten das nicht zugeben. Es war sonderbar. Meine Mutter, die immer so bedacht war, mich zu einem anständigen Mädchen zu erziehen, die mir immer Lehren und Er­mahnungen gab, mit Männern nicht zu reden,nur mit dem, der der Mann würde, dürfe man ver­traulich reden," schärfte sie mir ein, aber in diesem Falle war sie gegen mich. Mutter und Bruder nannten mich überspannt. Ein Ruß sei nichts schlechtes und wenn ich noch dazu mehr Lohn bekommen würde, so wäre es leichtsinnig, die Stelle aufzugeben. Schließ­lich wurden wieder meine Bücher für meineÜber­spanntheit" verantwortlich gemacht und so böse wurde meine Mutter über meine Starrköpfigkeit", daß alle die geliehenen Herrlichkeiten,Das Buch für Alle", über Land und Meer",Chronik der Zeit" denn so weit" war ich schon in der Literatur zur Tür hinaus geworfen wurden. Ich suchte dann wohl wieder alles zusammen, aber an dem Abend wagte ich nicht zu lesen, obwohl ich sonst an einem Samstag länger lesen durfte. '

Das war ein trauriger Sonntag! Ich war in gedrücktester Stimmung und wurde noch obendrein den ganzen Tag gescholten.

Am Montag weckte mich die Mutter wie gewöhn­lich und schärfte mir, als sie in ihre Arbeit ging, ein, keine Dummheiten zu machen, sondern daran zu denken, daß in einigen Tagen Weihnacht sei. Ich