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weise und führten mich in die Gebräuche des Be­triebes ein. Die Mädchen des Sortiersaales galten als die Elite des Personals. Der Fabrikant selbst wählte sie aus, während die Aufnahme für den Maschinensaal den Werkführern überlassen blieb. In den anderen Räumen waren Frauen und Männer zusammen, in meinem Saal war ausschließlich weib­liches personal. Männer wurden nur als Hilfskräfte verwendet, wenn die schweren Ballen mit sortierter, gezählter und gebrannter Ware in den Hofraum expediert wurden. Mittag konnten wir unser Essen in der Fabrik einnehmen. Bei schönem Wetter saßen oder lehnten wir auf den Warenballen in dem mit Glas gedeckten Hofraum. Im Winter durften wir in den Maschinensaal gehen. Im Sortiersaal wo es viel bequemer gewesen wäre, durften wir nicht bleiben, weil die waren den Geruch von unseren Speisen" angenommen hätten.

Die in der Nähe der Fabrik wohnenden Arbeite­rinnen gingen nach Hause und diese hatten es am besten, da sie warmes und besseres Essen bekamen. Einige Wochen ging ich zu Bekannten essen. Das war eine wahre C)ual. Ich hatte 25 Minuten rasch zu gehen, dann verschlang ich eiligst das heiße Essen und eilte wieder an meine Arbeit, bei der ich immer atemlos und wie gehetzt anlangte. Das hielt ich nicht lange aus und ich blieb lieber wieder in der Fabrik.

wie traurig und entbehrungsreich das kos der Arbeiterinnen ist, kann man an den Frauen dieser