68
die ganze gedankenlose Frechheit unserer „wohltätigen", dazu, unr den wundesten Hunkt des ganzen Gesellschaftskörpers, unr jene Eiterbeule, die in sich allein den ganzen Jammer der heutigen Menschheit zusammenfaßt und ausweist, zum Gegenstand eines „großen Festes" zu machen. „Das Weib im XIX. Zahshundert", die Sklavin, die in doppelter Eigenschaft als Marktware verhandelt wird, als Lustobjekt und als Ausbeutungsobjekt, das Weib des XIX. Jahrhunderts, als Königin des Festes! — Die Erwerbstätigkeit des Weibes wurde vorgeführt; da sah man wohl die schmutzigen herabgekommenen Ziegelschlägerinnen, bewundert von den Verwaltungsräten der Aktiengesellschaft; oder die Spitzenklöpplerinnen mit ihrem Taglohn von 30 Kreuzern für t6 ständige Arbeitszeit, bekomplimentiert von ihren Ausbeutern, den „Protektoren" der Spitzen- industrie; oder die Sklavinnen der Spinnereien und der Webereien und die Herren Ausbeuter machten wohl eben den versuch ihnen die Vorteile der Nachtarbeit klar zu machen; oder die armen Weiber, die in der Nagelschmiede stehen mit verschwielten und verbrannten Händen — — sie alle getreten, ausgebeutet, abgerackert und zu Tode gehetzt — — Gder hat sich die noble Gesellschaft einmal die Lehrerinnen „vorgeführt", die gelehrten Haussklavinnen, wie die Dienstboten in allen ihren Unterarten die ungelehrten Sklavinnen sind, beide der Gegenstand der ungezügelten Laune, der unverhohlenen Verachtung dieser wohltätigen Welt?