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lar auf dein zu lesen war:In Anerkennung für die pflichttreue meines Personals am t> Mai erhält jeder Arbeiter zwei Gulden, jede Arbeiterin einen Gulden Belohnung."

Ich trug meinen Gulden, den ich dem Unter­nehmer am liebsten vor die Füße geworfen hätte, in die Redaktion, für denFond der Gemaßregelten vom t- Mai".

Den nächsten t- Mai feierte auch ich. Reinen Tag ruhte ich ohne dafür Propaganda zu machen. Und wie ich noch heute, nach so vielen Jahren, mit Be­friedigung empfinde, habe ich eine ganz gute Taktik eingeschlagen. Unter meinen Kolleginnen waren einige, die mit Werkmeistern verwandt waren und daher eine bevorzugte Stellung einnahmen. Diese hatte ich für den t- Mai gewonnen, ich hatte sie für die Ziele, denen die Arbeitsruhe galt, begeistert und sie ließen sich in die Deputation wählen, die unserem Arbeit­geber das Ansuchen um Freigabe des Arbeiterfeier­tages zu unterbreiten hatte. Es war eine kleine Revolution! Frauen, Töchter, Schwestern der vor­gesetzten für den t- Mai! Auch mein Freund von der Männerabteilung hatte redlich seine Pflicht getan und wir konnten den Arbeiterfeiertag unter der Be­dingung begehen, daß wir allen jenen, welche nicht feiern wollten, den Lohnverlust zu ersetzen hatten, wir plünderten unsere Sparkasse, die wir uns für Weihnachten angelegt hatten, denn drei Kollegen hatten sich gefunden, die sich nicht schämten, sich das Arbeitsversäumnis von uns bezahlen zu lassen.