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Expertin Nr. 13: Ich bin bei P., bei dem 34 Mädchen, sieben oder acht Männer und dann Lehrbnrschen beschäftigt sind. Gearbeitet wird mit Hand- maschinen. Die Arbeiterinnen treten meist als Lehrmädchen nach der Schuft ein, und sind zumeist Arbeiterkinder. Mit sl. 1 sängt man an, das steigt bis sl. 3, 4, 43o. Die erste beim Tisch hat sl. 4'30 bis ii, alles im Wocheulohu. In der stillen Saison bleibt man zu Hanse, die Zeit wird abgezogen. Wenn man zu spät kommt, werden einem für die Minute 4 kr. abgezogen. Für verdorbenes Material findet ein Abzug nicht statt. Die Arbeitszeit ist von 7 bis 3 Uhr; im Winter von halb 3 bis halb 7 Uhr. Mittags ist Pause; man darf in der Werkstatt bleiben; während der Pause arbeitet Niemand. In den starken Monaten werden UZ bis 2 Stunden über die Zeit gearbeitet. An gewöhnlichen Feiertagen wird meist gearbeitet, an den hohen nicht.
Vorsitzender: Wie ist die Ernährung? — Exp. Nr. 13: Zu Mittag Kaffee und eine Zuspeise.
Vorsitzender: Wo ist die Werkstätte und wo wohnen die Arbeiterinnen zumeist ? — Exp. Nr. 13 : Die Werkstätte ist im Vlk. Bezirke. Die Arbeiterinnen wohnen in Sttakring und Lerchenfeld. Die meisten bleiben beim Essen in der Werkstätte, die im Winter nicht gelüftet wird, weil es zu kalt wäre. Die Reinigung ist eine schlechte. Es wird das ganze Jahr nicht geputzt. Die Mädchen können selbst aufwaschen, wenn sie wollen. Der Fußboden hat lauter Löcher. Die Wände sind naß, es ist ebenerdig. Es sind zwei Arbeitssäle. Die Männer find extra. Die Aborte sind für die Geschlechter getrennt, aber sie sind im Hos. In den Hof gehen auch die Zimmersenster. Der Werkführer benimmt sich anständig. Wir sind gegen Unfall versichert, wofür uns nichts abgezogen wird. Für die Krankenversicherung zahlen wir 12 kr. pro Woche und bekommen sl. 2',30. Dem Faelwercine gehört Niemand an, aus Furcht, daß es dem Herru vou Mitarbeiterinnen angezeigt wird. Während der Saison verdienen wir sl. 4'30. In der Zeit, wo wir stundenweise nicht beschäftigt sind, sl. 2, auch weniger.
Exp. Nr. 14: In meinem Betriebe sind 20 Mädchen und 10 Männer beschäftigt, ein Motor ist nicht vorhanden. Ein Lehrmädchen bekommt 30 kr. Dieses muß drei bis vier Monate mit dem Wagen mitfahren, damit der Herr einen Mann erspart: dem müßte er sl. 9 zahlen. Wenn es ihr zuwider ist, weil sie zu viel Gewand rninirt, bittet sie, zum Tisch zu kommen, da bekommt sie sl. I, nach drei Monaten bekommt sie sl. 1-30. Wenn sich die Mutter annimmt, daß sie mehr bekommt, bekommt sie sl. 1-40 öderer schickt sie weg. Es sind drei bei einem Tisch. Eine hat sl. 2, eine andere sl. 3 bis 4, eine sehr gute bekommt sl. 4-30, das Höchste ist sl. 5.
Vorsitzender: Kommen Abzüge und Strafen vor? — Exp. Nr. 14: Wenn Eine redet, werden 20 kr. abgezogen. Sst fehlen am Sonntag 5o kr., und wenn man fragt, warum, so heißt es: „Sie wissen doch, Sie haben getratscht und sind zu spät gekommen." Ist es ihr nicht recht, so bekommt sie-ihr Büchel und kann gehen. Eine Kündigungsfrist besteht zwar, aber wenn es dem Herrn beliebt, wirft er hinaus, wann er will. Im Winter bis Schern werden oft bis '.Uo Uhr Ueberstunden gemacht. In der schlechten Zeit arbeiten wir nur bis 4, 3 Uhr. Die Zahl der Arbeiterinnen ist eine stabile. Wenn Arbeit ist, muß am Sonntag gearbeitet werden. Außer der Mittagspause haben wir keine Pause, man muß chin Stuck Brot so essen: wenn er es aber sieht, so nimmt er es weg. Die Ernährung ist eine schlechte. Die Mutter wartet oft schon aus die sl. 3, um beim Greißler die Schulden zu zahlen. Wenn Eine allein ist, so muß sie auch das Bett zahlen. Einen ordentlichen Rock sich schassen, ist kaum möglich. Wenn Eine bei der Mutter- ist und sonst keine Kinder sind, so kauft ihr vielleicht die Mutter ein Gewand.
V o r s itzender: Wie ist das Local beschaffen ? — Exp. Nr. 14: Im Keller; es ist aber licht, gesund und luftig: der Staub kaun abziehen. Es sind zehn Fenster und es wird alle Tage gelüftet.