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anderen Werkstätten ist sie oft aber schlecht. Geschimpft wird bei uns auch, besonders wenn viel zu thun ist. Die Arbeiterinnen sind bei uns alle ledig.
Dr. Adler: Verstehen Sie unter Aussetzen, daß die Mädchen vollkommen aus der Arbeit treten oder wird an bestimmten Tagen in der Woche gearbeitet? — Exp. Nr. 35: Es wird in der stillen Zeit gar nicht gearbeitet. Geht aber die Arbeit wieder an, so schreibt uns der Herr.
Tr. Riedl: Finden die Mädchen sonst in ähnlichen Betrieben Beschäftigung? — Exp. Nr. 35: Wenn sie zu anderen Geschäften übergehen, bekommen sie da nichts bezahlt.
Vorsitzender: Wird bei Ihnen an Sonntagen gearbeitet? — Exp. Nr. 35: Bei uns nicht, aber in anderen Werkstätten; an Feiertagen wird bis 4 Uhr gearbeitet.
Vorsitzender: Bestehen in Bezug auf die Sittlichkeitsverhältnisse Anstünde? — Exp. Nr. 35: Bei uns nicht; in anderen Werkstätten schon.
Exp. Nr. 33 (über Befragen seitens des Vorsitzenden): Ich bin seit drei Jahren in demselben Betriebe beschäftigt. Ich bin Ausnäherin und erhalte 18 kr. für WO Federn.
Vorsitzender: Wie viel können Sie im Tag aufnähen? — Expertin Nr. 33 : 400, mehr nicht, da muß ich schon sehr flink sein. Ich nehme auch Arbeit mit nach Hause. Meistens verdiene ich fl. 3 50 wöchentlich, höchstens fl. 4. Ich habe eine Mutter, die aber nicht viel verdient. Ich trinke zum Frühstück zu Hanse Kaffee. Unter Tags muß ich in's Kaffeehaus gehen oder ich gehe zum Greisler und nehme mein Mittagessen erst am Abend, wenn ich nach Hause komme.
Tr. Osner: Was essen Sie da? — Exp. Nr. 36: Wurst oder sonst etwas. Zur Jause habe ich Kaffee von zu Hause und Vormittag Brot.
Tr. Osner: Können Sie sich den Kaffee im Locale wärmen? — Exp. Nr. 33: Ja.
Dr. Fürth: Wie lange arbeiten Sie zu Hause? — Exp. Nr. 36 : Wenn ich 100 Federn bekomme, sitze ich bis 1 Uhr.
Dr. Fürth: Arbeiten Sie auch an Sonntagen zu Hause? — Expertin Nr. 36: Wenn ich Arbeit bekomme, meist nur Vormittag.
Tr. Verkauf: Waren Sie in keinem anderen Betriebe? — Expertin Nr. 36: Ich habe bei diesem Herrn gelernt.
Tr. Verkauf lzur Expertin Nr. 35): War der Betrieb, wo Sie gelernt haben, auch ein mittlerer Betrieb? — Exp. Nr. 35: Ja, dort war auch für Manche Stücklohn, für Andere Wochenlohn. Die Behandlung war nicht sehr gut, weil wir einen Werkführer und eine erste Arbeiterin gehabt haben. Wenn die auf Eine zornig war, so ist es der schlecht gegangen.
Dr. Riedl: Welchen Lohn haben Sie als Lehrmädchen bezogen? — Exp. Nr. 35: sl. 1 pro Woche, und zwar gleich vom Eintritt an durch ein halbes Jahr; dann habe ich fl. U50 bekommen und nach einem weiteren halben Jahr fl. 2.
Tr. Verkauf: War die Arbeitszeit dieselbe? — Exp. Nr. 35; Ja.
Tr. Verkauf: Haben Sie auch Arbeit mit nach Hause nehmen müssen? — Exp. Nr. 35: Als Lehrmädchen nicht. Nach der Arbeitszeit haben wir erst auskehren und ausreiben müssen. Wir sind immer erst um 0 Uhr nach Hause gekommen; das war fast täglich. Sonntag brauchten wir nicht hinzukommen. An jedem Samstag mußten wir die Werkstätte ausreiben.
Vorsitzender: Sagen Sie uns, wie Sie mit Ihrem Lohne auskommen. Sie müssen ja die größere Hälfte für die Wohnung und Kleidung zurücklegen? — Exp. Nr. 33: Ja, das meiste muß ich zu Hause hergeben.
Fraueii-Enquete.