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ihm einen Glanz zu verleihen. Hierauf kommt die Waare in die Legezimmer, wo sie gelegt, geschlichtet und aufgerollt wird. Dort sind Frauen beschäftigt. Vor einigen Wochen ist eine Frau in eine der Maschinen, die sich dort befinden, hineingekommen und mußte 14 Tage zu Hause bleiben. Es sind dort auch zwei Männer, von denen der eine bei der Presse ist und der andere gewissermaßen zum Antreiben der Frauen dient.
Dr. Ofner: Sagen Die uns also, wo überall Frauen beschäftigt sind. — Exp. X: In der Stärkerei sind bei der Trockentrommel vier Frauen, in der Bleicherei sind deren zwei, welche den Stoff herunterziehen, und im Legezimmer sind, von den zwei Männern abgesehen, lauter Frauen.
Vorsitzender: Ich werde nun zur Vernehmung der anwesenden Expertinnen schreiten. — Expertin Nr. 111 lüber Befragen des Vorsitzenden): Ich bin in der Sengerei. Bevor die Waare in die Bleicherei kommt, also ganz am Ansang, wird sie gesengt. Da ist eine Maschine und drei Gasflammen. Rechts und links steht je eine Arbeiterin, die aufpassen, daß die Waare ohne Falten hindurchgeht, und die Stücke zusammennähen, damit die Sache ohne Unterbrechung fortgeht. Ich bin seit einem Jahre bei dieser Arbeit; früher war ich in einem anderen Betriebe bei der Bleicherei, und zwar auch ein Jahr lang. Vorher war ich zu Hause und habe keine Arbeit gehabt. Ich bin in demselben Betriebe wie der Exp. X. Es sind dort im Ganzen 150 Personen. (Exp. X: 110 Arbeiter und 40 Arbeiterinnen.) Wir hatten das ganze Jahr hindurch gleichmäßig Arbeit. Kinder sind in der Fabrik nicht beschäftigt. Bei allen Arten und Theilen des Betriebes sind Dampfmaschinen. Deshalb kann auch keine Arbeit nach Hause genommen werden. Die Arbeiterinnen stammen meist wieder aus Arbeiterkreisen. Lehrmädchen gibt es bei uns nicht, sondern nur jugendliche Hilss- arbeiterinnen. Die Arbeitsvermittlung ist speciell bei mir durch den Fachverein erfolgt; die nicht im Verein sind und davon nichts wissen, gehen von Fabrik zu Fabrik Arbeit suchen.
Exp. X: Wir haben nicht viele Leute in der Fabrik, die im Verein sind; bei diesen aber schauen wir immer darauf, daß sie Arbeit bekommen. Es dürste jedoch nach den bestehenden Verhältnissen der weitaus größere Percentsatz durch Nachfragen von Fabrik zu Fabrik Arbeit suchen.
Exp. Nr. 111 (über Befragen des Vorsitzenden!: Unsere Arbeitszeit ist von 7 Uhr Früh bis 0 Uhr Abends mit einer einstündigen Mittagspause. Wir haben keine Frühstücks- und Jausenpause. Nachtarbeit kommt nicht vor. nur höchst selten eine bis zwei Ueberstunden. An Sonntagen wird nicht gearbeitet, wohl aber an Feiertagen. Kündigungsfrist haben wir keine. Wir können fortgehen, wann wir wollen, und der Herr kann uns entlassen wann er will. Es kommt aber selten vor, daß Eine fortgeschickt wird. Ich habe fl. 4'80 Wochenlohn; der Lohn bleibt während des ganzen Jahres der gleiche. Wir haben keine Materialien beizustellen.
Vorsitzender: Nach Ihrem Wochenlohn haben Sie pro Stunde 8 kr.; was bekommen Sie für Ueberstunden? — Exp. Nr. 111: Ich bekomme 10 kr.; es sind auch Manche dabei, die 15 kr. haben. (Ueber Befragen des Vorsitzenden.) Die Männer verdienen bei uns mehr. Die Mädchen in der Bleicherer haben auch fl. 4'80 bis 5. Früher haben wir fl. 4'50 gehabt, vor 14 Tagen erhielten wir eine Zulage von 30 kr. Der mindeste Lohn einer Arbeiterin ist fl. U50, der höchste fl. 5. Der Lohn der Männer ist fl. 7'50 bis 8.
Exp. X: Die Männer haben einen Lohn von fl. 7'50 bis 9. Die Aufbesserung von 30 kr., welche die Frauen erhalten haben, ist wegen der Enquete erfolgt.
Exp. Nr. 111 (über Befragen des Vorsitzenden): Abzüge und Strafen haben wir nicht. Wenn wir zu spät kommen, wird nur gebrummt; wenn Jemand etwas abbrennt, einen Meter Streifen oder dergleichen, so geht das