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Sortirerinnen als Rippt!scharbeiterinneic. Es wird nicht an jedem Tage das ganze Material aufgearbeitet.

Mittels höfer: Wie viel Material steht da? Exp. Nr. 122: Oft 50 Kisten.

W i t t e l s h ö f e r: Wie lange wird an diesen Kisten gearbeitet, nm sie zu sortiren? Exp. Nr. 122: Es wird jeden Tag davon weggenommen, aber es kommen neue dazu. (Auf die Frage Tr. Osner's.) Die Reinigung der Lokalitäten ist gut. Es wird im Sommer alle 14 Tage gerieben. Da hört man eine Viertelstunde früher zu arbeiten auf, und die Arbeiterinnen reiben den Boden.

Dr. Ofner: Der Lohn ist aber ein Gedinglohn? Exp. Nr. 122: In dieser Zeit verlieren wir den Lohn.

Vorsitzender: Wie Viele sitzen an den sechs Tischen? Expertin Nr. l22: In der kleinen Abtheilung 10 bis 18 Personen.

Vorsitzender: Ist der Raum groß? Exp. Nr. 122: Es sind drei große Fenster, aber öffnen darf man sie nicht, weil sie aus die Gasse gehen.

Vorsitzender: Wo ist der Abort? Exp. Nr. 122: Im Hose.

Vorsitzender: Ist der Abort ein allgemeiner, oder ist er nur für Ihre Abtheilung? Exp. dir. 122: Sie sind für die Abtheilungen be­zeichnet. Für die Vorrichtung sind drei Aborte für über 100 Personen.

Vorsitzender: Gehen Sie Mittags hinaus? Exp. Nr. 122: Ja: Manche essen dort, aber nicht Alle. Manche essen in der Küche: diese ist aber außerhalb des Arbeitslocales.

Dr. Ofner: Wie viele Leute können sich in der Küche aushalten? Exp. Nr. 120: In der Fabrik werden 192 ausgespeist. Es sind drei kleine Räume und viel Winkelwerk: man hat nicht Raum genug. Manche gehen mit dem Essen in den Hvf, die Anderen Pferchen sich in diesen Lokalitäten zusammen. Exp. li: Die Anderen müssen im Vorhause sitzen.

Vorsitzender: Wird die Küche von der Generaldirection ge­leitet? Exp. Nr. 120: Wie glänzend der Verdienst ist, zeigt sich darin, daß man hier eine Volksküche errichtet hat. Es werden 192 ausgespeist, und es bleiben im Tag acht bis zehn Portionen übrig. Diese werden verkauft, und es heißt, mit dem erlösten Gelde wird am nächsten Tag besser gekocht, aber ich sehe nichts davon. Im Gegentheil.

Vorsitzender: Wie viel kostet das Essen? Exp. Nr. 120: 11 kr., Suppe, Fleisch, Gemüse und Brot. Das Gemüse ist nur ein Eßlöffel voll: das Fleisch soll sieben Deka haben, es ist aber nicht so viel.

Frau Schlesinger: Wird das Fleisch roh oder gekocht gewogen? Das ist sehr wichtig, denn gekocht wiegt es nicht einmal die Hälfte von dem, was es roh wiegt. Exp. Nr. 120: Es wird auch ungleich getheilt. Die Eine bekommt ein schöneres Stückel und die Andere ein weniger gutes.

Vorsitzender: Wer leitet die Küche? Exp. dir. 120: Der Herr Adjunct von der Vorrichtung.

Vorsitzender: Der macht das ganz aus eigener Machtvollkommen­heit? Exp. Nr. 120: Ja.

Vorsitzender: Es steht aber in der Statistik, daß eine Wärm- küche existirt. Exp. Nr. 122: Im Winter wird gewärmt, da können die Leute sich das Essen mitnehmen und dort Wärmen.

Dr. Verkauf: Wird an Freitagen Fleisch verabfolgt? Expertin Nr. 120: Milchreis, Zwetschkenröster und Knödel.

Dr. Verkauf: Zahlen Sie da weniger? Exp. Nr. 120: Dasselbe.

Dr. Verkauf: Nach den Angaben des Finanzministeriums wurden im Jahre 1894 von H4 Personen dort nur 20«; gespeist. Wie kommt es, daß sich zu dieser billigen Kost nicht mehr Arbeiterinnen drängen? - Exp. Nr. 120: Weil sie nicht gut ist.