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Sie hat das Amt zwei bis drei Jahre, auch länger. Es hängt von ihr ab: wenn sie es zurücklegt, Hort es auf.
Dr. Verkauf: Sonst nicht? — Exp. Nr. 124: Nein.
Vorsitzender: Es wird aber darüber eine doch Verordnung bestehen? — Exp. Nr. ° 123: Der Herr Jnspector hat angeordnet, daß alle sechs Jahre neu gewählt wird. Es ist aber bis jetzt noch nicht neu gewühlt worden. Der alte Ausschuß besteht noch, und wenn die Arbeiterinnen einen neuen wählen wollen, so wird ihnen kein Gehör geschenkt. Die Personen bleiben, die Herren Beamten sind zufrieden, und die Arbeiterinnen haben ruhig zu sein und nichts drein zu sprechen.
Vorsitzender: Wie ist es gekommen, daß Sie eine Neuwahl verlangt haben? — Exp. dir. 123: Es war wegen des Almosengeldes. Wir haben immer nur 3 kr. gezahlt, seit zwei Jahren zahlen wir 4 kr. Wir haben dagegen protestirt, und die Frauen vorn engeren Ausschuß haben gesagt, wir sollen ruhig sein, der Jnspector will Ruhe haben; wir müssen zahlen und basta. Wir haben gesagt, mit solchen Ausschüssen sind wir nicht zufrieden, die nur gegen uns sind und immer zu den Herren halten. Uns gehört das Geld, wir müssen uns dafür plagen. Die waren aber ohnmächtig und haben nichts ausgerichtet.
V orsitzender: Haben Sie keine Beschwerde erhoben? — Expertin Nr. 123: Der zweite Ausschuß, der von den Arbeiterinnen gewählt war, hat sich beschwert. Es hat Eine vom Ausschuß Klage geführt; man hat ihr aber gesagt, sie soll gehen. Sie hat gesagt, sie sieht, daß es da nicht ehrlich zugeht, und hat ihre Stelle niedergelegt. Der Herr Jnspector läßt sie aber nicht zurücktreten.
Witt e l s h ö f e r: Also der engere Ausschuß, der vom Jnspector ernannt wird, hat die Erhöhung beschlossen. Ist da nicht der weitere zusammenberusen worden? — Exp. Nr. 123: Nein, sie haben nicht sprechen dürfen.
W i t t e l s h ö f e r: Hat die Eine vom weiteren Ausschuß, die sich darüber aufgehalten hat, darunter zu leiden gehabt? — Exp. Nr. 123: Das nicht.
Dr. Frey: Was hat der engere und was der weitere Ausschuß zu thun? — Exp. Nr. 123: Der Herr Jnspector ruft den engeren und den weiteren Ausschuß zusammen, macht ihnen den Vorschlag, z. B. daß wir den vierten Kreuzer zahlen müssen, und fragt, ob die Arbeiterinnen zufrieden sind. Der engere Ausschuß hat gesagt: „Herr Jnspector, was Sie thun, ist gut gethan, die Arbeiterinnen verstehen das nicht." Der weitere Ausschuß war dagegen und hat gesagt, man muß die Arbeiterinnen fragen. Da hat er gesagt, die haben nichts dreinzureden.
Dr. Verkauf: Haben Sie vom Inhalt der Krankencassen-Statuten Kenntniß? Ist Ihnen so ein Statut in die Hand gegeben worden? — Exp. Nr. 123: Ich habe mir eines vom Herrn Secretär gekauft.
Dr. Verkauf: Können Sie es uns vielleicht zeigen? Es wird, soviel ich weiß, als Amtsgeheimnis; behandelt. — Exp. Nr. 123: Ich habe es nicht hier, aber ich habe mir Manches herausgeschrieben.
Dr. Verkauf: Es muß darin auch vorkommen, wie der Ausschuß zu wählen ist, wie viel Mitglieder er hat u. s. w. Welchen Einfluß haben diese Ausschußmitglieder aus die Verwaltung der Küche? Haben sie zu beschließen, was zu kochen ist? — Exp. Nr. 123: Da ist nur eine Fran: die ist sozusagen die rechte Hand des Herrn Jnspectors. Die ist von den Herren gewählt. Das Grünzeug von der Suppe, hat sie gesagt, ist kräftig. Der Küchenchef hat angeordnet, fo und so viel Eier für eine Mehlspeise: sie hat aber gesagt: „Das ist nicht nothwendig, man kann sparen und sich einschränken und lieber etwas Anderes besser machen."