sich aber Zwischenmeister. Diese sind bei der Krankenkasse vom Fabrikanten angemeldet.

Dr. Frey (znr Expertin»: Wo wohnen Sie? Exp. Nr. 138: Ich wohne bei meinen Eltern. Die Wohnung besteht aus Zimmer, Cabinet und Küche und kostet sl. 42 vierteljährig. Wir sind vier Personen: Vater, Mutter, Bruder und ich. Wir Alle schlafen im Zimmer, und im Cabinet haben wir, um den Zins zu erleichtern, zwei Arbeiter als Bettgeher.

Vorsitzender: Wir gelangen nun zu den Experten aus der Textil-Jndnstrie.

Experte Herr Leopold Kalsner: Ich bin Wirker. Die Zahl der Personen in unserer Brauche steigt, wenn die Saison angeht, bis anf 800, darunter sind circa 180 männliche Arbeiter. Wenn die Saison vorüber ist, sinkt die Zahl auf 700, 080 Personen, tiefer geht sie nicht herab. Hiebei nimmt nicht so sehr die Zahl der Männer als die der Frauen ab. Die Frauen sind größtentheils bei den Strickmaschinen beschäftigt. Die Maschinen werden mit der Hand betrieben, nur in den größeren Strickereien gibt es auch Dampfbetrieb. Die Arbeit an der Strickmaschine ist sehr anstrengend, insbesondere für die Lunge. Die Maschine sieht ungefähr wie eine Näh­maschine aus. Mit der einen Hand muß man die Nadel hin- und herführen und abnehmen u. s. w., wie es die Breite des Strumpfes erfordert, mit der anderen Hand muß man drehen. Die meisten Strickerinnen werden brustkrank. Die Männer sind im Wirksach an den Raspelmaschinen und auch an Hand­stühlen beschäftigt. Am Handstuhl ist die Arbeit sehr anstrengend, denn da muß der Arbeiter mit Hand, Fuß und Kopf arbeiten. Auch Frauen sind an den Raspeln beschäftigt, in Wien aber nur in drei Werkstätten. Die Zahl der Werkstätten in Wien dürste 25 bis 28 betragen, darunter zehn größere und 15 bis 18 klein re. Das sind die Wirkereien. Strickereien gibt es mehr.

Expertin Nr. 139: Ich war in einem Betriebe im VI. Bezirk seit 10? Jahren beschäftigt, bin selbst weggegangen und bin jetzt in einer anderen Wirkerei. Der Betrieb, wo ich früher war, ist sehr groß. Ich war im rückwärtigen Theile der Fabrik beschäftigt, jetzt bin ich nicht mehr dort. Rückwärts waren 13 Mädeln und 0 Männer, vorne sind sehr viele Mädchen beschäftigt. Die Arbeit war durch das ganze Jahr hindurch gleich. Ich habe, so wie Andere, auf der Raspel gearbeitet. Kinder waren nicht beschäftigt, auch keine Lehrmädchen. Wir haben Tücher erzeugt. Auch haben wir einen Motor gehabt. Arbeit ist nicht nach Hanse genommen worden. Ueber das Ausfertigen der Arbeit weiß ich nichts. Die Arbeitsvermittlung geschah durch die Zeitung, sonst war keine.

W i t t e l s h ö s e r: Wie war Ihre Arbeit? Exp. Nr. 139: Ich habe anf der Raspel gearbeitet. In einem anderen Betriebe war ich fünf Wochen, dort habe ich gespult. Das ist nicht schwer zu erlernen. Die Arbeitszeit war in der Saison von 7 bis 7 Uhr, im Winter von halb 8 Uhr bis halb 8 Uhr. Während der Saison haben wir von 7 bis 9 Uhr Ueberstunden gemacht und auch an Sonntagen gearbeitet.

Vorsitzender: Ist an Sonntagen auch vorne gearbeitet worden? Exp. Nr. 139: Nein, nur rückwärts.

Vorsitzender: Wie lange wurde gearbeitet? Exp. Nr. 139: Von 7 bis 12 Uhr, Nachmittags nicht. An Feiertagen ist rückwärts auch den ganzen Tag gearbeitet worden, vorne nicht.

Vorsitzender: Was für Arbeitspausen hatten Sie? Expertin Nr. 139: Vormittags eine Viertelstunde und Nachmittags eine Viertelstunde, zu Mittag eine Stunde.

Vorsitzender: Wann war die Saison? Exp. Nr. 139 : Nur drei bis vier Monate, vom April bis Juli.

Vorsitzender: Wie ist der Verdienst berechnet worden?