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Bardorf: Wird auch aus Raten gekauft? Exp. Nr. 139: Nein.

Bardorf: Sind nicht Hausireriunen in die Fabrik gekommen?

Exp. Nr. 139: Nein.

B ardor f: Was brauchen Sie im Jahre auf Kleider? Ex­pertin Nr. 139: Das weiß ich nicht. Das besorgt die Mutter.

Vorsitzender: Wie ist das Arbeitslocal? Exp. Nr. 139: Es ist rückwärts im Hofe und nicht sehr licht. Das Zimmer hatte fünf Fenster, In demselben waren 13 Mädchen und 6 Männer. Die Maschinen sind dicht nebeneinander gestanden.

Vorsitzender: Wie ist es mit der Reinigung? Exp. Nr. 139: In den eineinhalb Jahren ist einmal ausgerieben worden, zu den Feier­tagen. Die Fenster sind auch nur einmal geputzt worden. Ob die Wände geweißigt worden sind, weiß ich nicht.

Dr. Ofner: Ist bei W. gekehrt worden? Exp. Nr. 139: Nur Samstag Abends. Das haben wir gemacht.

Dr. Ofner: Innerhalb der Arbeitszeit? Exp. Nr. 139: Nach der Arbeitszeit. Das hat eine Viertelstunde gedauert. Wir sind dafür nicht gezahlt worden. (Alls Befragen.) Die Aborte waren anständig und rein. Die Fenster sind in den Hof gegangen. Während der Mittagspause war die Werkstätte gesperrt. Da waren wir auf dem offenen Gange.

Vorsitzender: Wie konnten Sie im Winter dort essen? Ex­pertin Nr. 139: Wir haben uns Tücher hinausgenommen und daraufgesetzt.

Der Gang ist gedeckt, aber es war sehr kalt.

Vorsitzender: Wie ist das Betragen der Werkführer? Expernn Nr. 139: Nicht sehr gut. Wenn man sich nicht Alles gefallen läßt, wird er sehr grob. Wenn sich ihm Eine hingegeben hat, ist er mit ihr freundlich gewesen.

Vorsitzender: Ist das oft vorgekommen? Exp. Nr. 139: O ja. "

Vorsitzender: Sind auch Verheiratete unter Ihnen gewesen?

Exp. Nr. 139: Nein.

Vorsitzender: Wohnen Die bei Ihren Eltern? Exp. Nr. 139: Ja. Wir wohnen im XV. Bezirk. Zu Mittag gehe ich jetzt nach Hause. Die

Wohnung ist im ersten Stock und besteht aus Zimmer und Küche. Sie

kostet fl. 7 monatlich. Im Zimmer wohnen meine Schwester und mein Schwager; meine Eltern, mein Bruder und ich wohnen in der Küche.

Dr. Schiff: Wie viel Betten haben Sie zu Hause? Expertin Nr. 139: Drei und ein Sopha.

Vorsitzender: Gehören die Mädchen Vereinen an? Expertin Nr. 139: Ja.

Vorsitzender: Wird es gestattet? Exp. Nr. 139: Als ich in dem früher erwähnten Betriebe arbeitete, war ich noch nicht dabei, erst jetzt. (Ueber Befragen.) Ich bin in der Genossenschafts-Krankencasse. Es werden uns 8 kr. abgezogen. Für die Unfallversicherung ist uns nichts abgezogen worden.

Dr. Schütter: Wie war es mit dem I.Mai bei W. ?Expertin Nr. 139: Wir haben arbeiten müssen.

Vorsitzender: Wissen Sie etwas über die Aussertigerinnen? Exp. Nr. 139: Es waren ungefähr zwölf Aussertigerinnen. Die haben vorne gearbeitet. Im Ganzen dürften über 40 Mädchen im Betriebe sein. Die Aussertigerinnen müssen Tücher einsäumen, Bordüren annähen, aus­bessern, bügeln, Flecke putzen und zusammenlegen.

Vorsitzender: Wenn Eine eintritt, wird sie da zuerst als Aus- fertigerin verwendet oder kommt sie zur Maschine? Exp. Nr. 139: Nein. Wenn Eine Aussertigerin ist, kommt sie nicht zur Maschine.

Vorsitzender: Sind das ausschließlich junge Mädchen ? Expertin