war in der Presserei. Dorthin kommen die ungebleichten Sachen, Wolle und Leinen. Da werden die Packete, wie sie in den Geschäften verkauft werden, gepreßt. Die Presse ist eine Handpresse.

Vorsitzender: Sie sagten, Sie hätten zur Männerarbeit gehen sollen. Exp. Nr. 140: Das war in der Bleicherei. In der Preßerei waren zwölf Frauen und ein Mann. Der hat dieselbe Arbeit gemacht. Wenn nämlich Doppelpackeln gekommen sind, hat er dieselben machen müssen. Das war aber selten. Meist hat er dieselbe Arbeit gemacht wie die Anderen. Vorsitzender: Die Arbeit war nicht durch das ganze Jahr gleich?

Exp. Nr. 140: Im October hat es angefangen. Dann hat es wieder aufgehört, und im April war's wieder etwas stärker. Im Sommer werden die Leute entlassen, und im Herbst sind sie wieder zurückgekommen.

Vorsitzender: Was machen die Leute während des Sommers?

Exp. Nr. 140: Was sie halt finden.

Vorsitzender: Was haben Sie gemacht? Exp. Nr. 140: Im vorigen Jahre habe ich nur drei Wochen ausgesetzt. Da war ich in einer Hadernfabrik. Dann bin ich wieder zurückgegangen.

Vorsitzender: Werden im Sommer Alle entlassen? Expertin Nr. 140: Die ihm zu einer Arbeit Passen, gibt er nicht weg. Es bleiben immer acht oder nenn.

Vorsitzender: Wie viel Arbeiterinnen sind im Ganzen gewesen?

Exp. Nr. 140: Wenn es stark geht, 60, sammt den Arbeitern. Mädchen waren über ,40.

Vorsitzender: Bleiben auch nur wenige Männer im Sommer?

Exp. Nr. 140: Ungefähr sechs oder acht.

Vorsitzender: Ist die Arbeit bei der Presse sehr anstrengend?

Exp. Nr. 140: Nein, es wird nur mit der Hand gedreht.

Vorsitzender: Außer Hause wird nichts gemacht? Expertin Nr. 140: Nein.

Dr. Ofner: Wie lange waren Sie bei der Presse? Exp. Nr. 140: Ich war beim Tockenmachen zwei Jahre. Das gehört auch zur Presserei. Jeder Strähn der heißt Docke wird zusammengedreht, ausgeschlagen, dann ein Knopf gedreht und gepreßt.

Vorsitzender: Welche Arbeitszeit war in der Bleicherei? Exp. Nr. 140: Von 6 bis 7 Uhr. Mittags eine Stunde, Vor- und Nach­mittags eine Viertelstunde Pause.

Vorsitzender: Sind diese Pausen anch eingehalten worden? Exp. Nr. 140: Immer.

Vorsitzender: Haben Sie in der Presserei auch am Sonntag gearbeitet? Exp. Nr. 140: Ja, von 7 bis 10 Uhr jeden Sonntag. Wenn auch unter der Woche nichts zu thun war, wenn wir aussetzen oder drei Vierteltage arbeiten mußten, hat er am Freitag und Samstag den ganzen Tag arbeiten lassen, und auch am Sonntag haben wir kommen müssen. Bis 9 Uhr haben wir gepreßt und von 9 bis 10 Uhr zusammen- geräumt.

Bardorf: Ist Ihnen gesagt worden, Sie müssen kommen, weil es der Arbeitsproceß bedingt? Exp. Nr. 140: Ja.

Dr. Ofner: Wer war dort eigentlich vorgesetzt? - Exp. Nr. 140: Eine Vorarbeitern: über die Mädchen, in der Bleicherei war ein Vorarbeiter.

Wittelshöfer: Wie war es mit dem Aussetzen? Exp. Nr. 140: Bevor ich weggegangen bin, haben wir um 9 Uhr kommen müssen und haben bis 12 Uhr gearbeitet, dann von 1 bis 4 Uhr. Dafür haben wir einen halben Tag gezahlt bekommen, aber Jausen- und Frühstückspausen haben wir da nicht gehabt. Am Montag ist es uns vorausgesagt worden: Damit Ihr nicht ganz zu Hause bleiben müßt, kommt um 9 Uhr und bleibt bis 3 Uhr." Das hat 8 oder 14 Tage gedauert.