VORWORT.
Eine Strömung, seit Jahrzehnten geschaffen, ist in den letzten Jahren zu gewaltigem Wachsthum gelangt und in der jüngsten Zeit zur tonangebenden geworden: die Frauenfrage, speciell das medicinische Studium betreffend.
Die Regierungen und gesetzgebenden Körperschaften werden mit Petitionen und Resolutionen der widersprechendsten Art überhäuft, und in Broschüren und Zeitschriften tobt der Kampf jetzt mächtiger als je.
Im Sommer dieses Jahres in ein Comite der Wiener Aerztekammer zum Studium dieser Frage berufen, habe ich derselben ein eingehendes Studium gewidmet, nachdem ich ihr schon seit lange meine vollste Aufmerksamkeit wddmete.
Es möge mir gestattet sein, meine Ansicht und Beurtheilung dieser Frage in den nachstehenden Zeilen zu veröffentlichen.
Ich thue es mit dem Bewusstsein, das Pro und Contra in objectivster Weise abgewogen zu haben, fussend auf der vollen Einsicht in die Erfordernisse des eigenen Standes.