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widerstrebte die Art und Weise, in der die Frauen ihr Recht auf Arbeit zur Geltung bringen wollten.

Die französische Revolution, indem sie die Gegenwart von der Vergangenheit gewaltsam, und für immer trennt, ist, wenn ich so sagen darf, ein Zeitalter für sich, mit einem eigenen Geist und eigenen Thaten. Sie gehört, wie jede gewaltsame Uebergangsperiode, weder der Vergangenheit an, noch der Gegenwart. In einer solchen Zeit aber ist es natürlich, daß sich noch Thaten regen, welche noch in der Vergangenheit fußen. Sie werden keinen Raum finden, und ihr Gedeihen ist unmöglich. Aber eben so möglich ist es, daß sich schon Erscheinungen zeigen, welche dem Geist der Zukunft gehören. Sie werden sich regen; aber weil der Boden für ihre Blüthe noch nicht bereit ist, werden auch sie wieder verschwinden und untergehen. Zu diesen Erschei­nungen rechne ich die Frage nach dem Recht der Frauen auf Arbeit. In ihre Kraftfülle gehört die Idee einer spä­teren aufgeklärteren Zeit. Und eben darum, weil sie noch unklar jener Zeit vorschwebte, hüllt sie sich, unfähig die Entwicklung der Zeit selbst mächtiger zu fördern, aber doch um bestehen zu können, in ein Gewand, das in seiner ganzen Armuth der Vergangenheit angehört, in das Gewand des Privilegiums und des staatlichen Absolutismusses.

Die Revolution fegt die Idee in dieser Form, wie losen Spreu hinweg. Aber sie lehrt, daß die Regierung des Staates nur bestehen könne, wenn sie dem Geiste und den Bedürfnissen des Volkes genügt, und daß ihre Macht einzig und allein auf die Herrschaft eines gleichen und allen gerechten Rechtes ruhe. Sie lehrt endlich, daß die Völker selbst ihr Geschick schaffen müssen, und nur in der Selbst­thätigkeit der Gesellschaft Glück und Zufriedenheit gefunden