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dadurch geschaffen, viel Unglück beschworen worden. Millionen kreisen in den Grenzen dieser Berbindungen, und reich sind Jene in ihnen, welche ohne sie arm und ohnmächtig wären. Aber so groß auch die Vollendung dieser Arbeit schon erscheinen mag, noch lange nicht ist sie ans Ende ihrer Entwickelung gekommen. Eines aber hat sie schon vollendet, sie hat den Menschen ab­gelöst von der bevormundenden Gewalt des Staates, sie hat sein Vertrauen auf Hilfe in der Noth dorthin gewendet, wo er allein Vertrauen finden kann in seiner eigenen Brust.

Wie mächtig aber muß dieser große Gedanke schon in das Bewußtsein des Volkes eingedrungen sein, wie tief muß er Wurzel gefaßt haben, wenn in dem Augenblick, als edel denkende Frauen, ferne der Strömung des täglichen Lebens, den Entschluß fassen, die weibliche Arbeitskraft zu entfalten, wenn in dem Augenblick, als sie dies denken, sie keine andere Form be­greifen, in der dieser Entschluß zur Wahrheit werden kann, als die Form der Selbsthilfe. Sie treten zusammen und stärken durch die Gemeinsamkeit die schwachen Kräfte. Sie bieten kleine Mittel, aber vereint wachsen die kleinen Mittel zu einem Vermögen. Und mit diesem vereinten Vermögen und diesen Arbeitskräften suchen sie zu wirken und der Masse ihres Geschlechtes zu nützen. Und in der Erkenntniß des Geistes der Zeit, daß Bildung und Arbeit allein den Menschen frei und glücklich machen kann, suchen sie Bildung und Arbeit allein mit ihren Kräften zu fördern. Rühmlich ist dies Beginnen und rühmlicher glaub' ich, ist es für die Frauen als für die Männer, denn sie haben ein Heer von Vorur- theilen erst zu vernichten, sie haben sich selbst- erst von Vor- urtheilen zu befreien, welche eine jahrhundert lange Ver­nachlässigung ihrer Entwicklung gefestigt und großgezogen hat.

In ganz Europa haben die Staaten und Völker nur