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Arbeit und die Kunst arbeiten zu können, hat noch nie den Werth und die Würde des Menschen untergraben und das Weib, das selbst zu arbeiten versteht und das selbst gear­beitet hat, wird die beste Mutter und die würdigste Gattin sein. Als Mutter wird sie ihre Kinder am Besten erziehen, denn sie wird sie zur Arbeit führen, als Gattin aber wird sie verstehen, den Werth der Arbeit zu schätzen und wird sorgsam zu erhalten wissen, was die Sorge des Mannes erwirbt. Hohle Worte sind es, welche in jener Weise als ein bestimmtes Urtheil gelten wollen, Verkehrtheiten sind es, welche aus der selbstgeschasfenen Entartung eines gerechten Wunsches ihr Recht und die Beweise ihrer Berechtigung holen. Die Geschichte widerlegt diese Behauptungen und sie widerlegt sie mit ihren Thatsachen zu einer Zeit, wo noch nicht in jeder Seele ein so volles Bewußtsein von der menschlichen Würde herrschte, wie heute, wo noch nicht eine allgemeine Bildung die Unterschiede der Menschen ausge­glichen und in der Anerkennung einer allgemeinen Gleichheit der Menschen jeden Einzelnen in seiner Existenz die For­derung auf Achtung auszeichnete. Und die Geschichte lehrt uns auch ganz deutlich, welche Ereignisse das weibliche Ge­schlecht aus der wirtschaftlichen Arbeit der Völker ausge­schieden und allmählich ein Heer von Vorurtheilen groß gezogen haben, welche selbst heute noch auf der Höhe einer unendlich reichen Entwicklung es als einen Wahnsinn oder als ein Verbrechen wider die Sittlichkeit erscheinen lassen, wenn man beginnt das Weib einzuführen in die Arbeit eines Volkes und ihr Recht anerkennt neben ihrer Pflicht am Ge­deihen und Wachsen des Reichthums und Wohlstandes eines Volkes theil zu nehmen.

Diese Ereignisse waren einerseits die Bildung der