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Zünfte und der dauernde Wechsel des Geschmackes und Be­gehr des Volkes, andererseits aber die gesummte Entwicklung der politischen Verhältnisse der Staaten Europa's in ihrer Entwicklung der Regierung und der Stellung der Stände. Jene bilden den wirtschaftlichen fast vollständigen Ausschei­dungsprozeß der weiblichen Arbeit aus der nationalen Thä­tigkeit der Nationen, diese aber wirken mit ungeheurer Schnel­ligkeit und tief einschneidender Kraft auf die gesammte sitt­liche Stellung des Weibes im Staate und der Gemeinschaft des Volkes.

Das wirtschaftliche Leben der germanischen Völker im ersten Jahrhunderte bis weit über das eilfte Jahrhundert, ruht nach allen seinen Aeußerungen und in seiner ganzen Kraft in der Familienthätigkeit. Der Bildungsprozeß der europäischen Staaten und die Gliederung der verschiedenen Nationalitäten ist in dieser Zeit in wilder Gährung. Der Krieg ist seine dauernde Aeußerung, denn nur in der Uebung der rohen Gewalt finden die rohen Kräfte das Bewußtsein ihrer Kraft und ihrer Macht. Der Staat existirt nur in der Kriegsmacht und in der Einheit des Heeres allein findet sich eine Einheit des Staates. Und wo der Krieg, der rohe Er­oberungskrieg das einzige Zeichen der staatlichen Existenz und nationalen Macht ist, da ist der Mangel an gegenseitigem Vertrauen der wesentliche Charakterzug in dem Leben der Staaten und Völker. Seinen äußern Ausdruck findet dieses Verhältniß in der Vereinsamung der nationalen Arbeit und dem Leben der wirtschaftlichen Existenz. Es fehlt der Verkehr und die Sorge des Verkehrs. Die Familie lebt innerhalb einer staatlichen Ordnung für sich, besorgt einzig und allein ihren eigenen Bedürfnissen zu ge­nügen. Kaum der nächste Nachbar wird von der Wirth-