44
mehr entwickelnden stehenden Waffenmacht ist abhängig in ihrer ganzen wirtschaftlichen Existenz von den Leistungen des Staates. In dem Familienkreise dieses großen Theiles der staatlichen Bevölkerung gedeiht ein zahlreiches weibliches Geschlecht, welches nicht in Dienst und Thätigkeit einer bürgerlichen Wirthschaft eintritt, sondern deren gesammte Arbeitskraft theils durch falsche Begriffe über Standes- und Berufs- Ehre, durch falsche Erziehung u. dgl., theils aber auch durch die sozialen und politischen Einrichtungen selbst brach liegen bleibt, und deren ganze Lebensaufgabe in dem Trachten durch die Ehe eine Versorgung und wirtschaftliche Erhaltung zu finden, ausgefüllt ist. Sie denken nie daran und haben es nie denken gelernt, aus eigenen Kräften ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern und für das Glück der Ehe selbst einen Baustein zu liefern durch ein selbsterworbenes Gut. Dieses Heer einer arbeits- und berufslosen weiblichen Bevölkerung wächst mit der Entwicklung des Beamtenstaates und der Ausdehnung der bewaffneten Macht. Und mit diesem Anwachsen steigt natürlich auch die Gefahr der Noth und Vereinsamung, denn die Wahrscheinlichkeit vermindert sich mit ihr durch das einzige Mittel der Versorgung, diese zu gewinnen, — die Ehe. Und so lebt seit den letzten drei Jahrhunderten in stettigem Wachsen begriffen eine Bevölkerungsmasse ausschließlich von der Arbeit und dem Verdienst anderer, ist selbst nichts, vermag nichts zu leisten, denn nirgends bietet sich eine Möglichkeit dafür und schwankt dauernd zwischen Haben und Sollen, zwischen Sicherheit und Unsicherheit, zwischen Besitz und Elend und steht dauernd vor dem Abgrunde der Armuth, in den jedes dieser Individuen stürzen kann, sobald derjenige stirbt, von dessen Arbeit es ausschließlich erhalten wird. Das Bedenklichste aber ist, daß die