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mehr entwickelnden stehenden Waffenmacht ist abhängig in ihrer ganzen wirtschaftlichen Existenz von den Leistungen des Staates. In dem Familienkreise dieses großen Theiles der staatlichen Bevölkerung gedeiht ein zahlreiches weibliches Geschlecht, welches nicht in Dienst und Thätigkeit einer bür­gerlichen Wirthschaft eintritt, sondern deren gesammte Arbeits­kraft theils durch falsche Begriffe über Standes- und Berufs- Ehre, durch falsche Erziehung u. dgl., theils aber auch durch die sozialen und politischen Einrichtungen selbst brach liegen bleibt, und deren ganze Lebensaufgabe in dem Trachten durch die Ehe eine Versorgung und wirtschaftliche Erhaltung zu finden, ausgefüllt ist. Sie denken nie daran und haben es nie denken gelernt, aus eigenen Kräften ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern und für das Glück der Ehe selbst einen Baustein zu liefern durch ein selbsterworbenes Gut. Dieses Heer einer arbeits- und berufslosen weiblichen Bevölkerung wächst mit der Entwicklung des Beamtenstaates und der Ausdehnung der bewaffneten Macht. Und mit diesem An­wachsen steigt natürlich auch die Gefahr der Noth und Ver­einsamung, denn die Wahrscheinlichkeit vermindert sich mit ihr durch das einzige Mittel der Versorgung, diese zu ge­winnen, die Ehe. Und so lebt seit den letzten drei Jahr­hunderten in stettigem Wachsen begriffen eine Bevölkerungs­masse ausschließlich von der Arbeit und dem Verdienst anderer, ist selbst nichts, vermag nichts zu leisten, denn nirgends bietet sich eine Möglichkeit dafür und schwankt dauernd zwischen Haben und Sollen, zwischen Sicherheit und Unsicherheit, zwischen Besitz und Elend und steht dauernd vor dem Ab­grunde der Armuth, in den jedes dieser Individuen stürzen kann, sobald derjenige stirbt, von dessen Arbeit es ausschließ­lich erhalten wird. Das Bedenklichste aber ist, daß die