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ihren Erfolgen für die Wirthschaft. Nichts ist eigensinniger als die Geschmacksrichtung des weiblichen Geschlechtes, nichts ist mächtiger als die Eitelkeit, die da glaubt alles besser zu verstehen, weil sie darin erwachsen ist. Diese Geschmacksrichtung zu bilden und von den Fesseln einer vorurtheilsvollcn Erziehung zu befreien, diese Eitelkeit zu brechen und in der Darstellung, daß über das kleine Gehirn eines Weibes die Macht der Gedanken steht, zu beschämen — das wird für diesen Theil der Besucher eine Ausstellung lehren.
Dies ist denn die große Aufgabe einer Ausstellung der Frauenarbeit. Es ist die Ausstellung der Arbeit, für die Arbeit und in der Arbeit. Es ist eine Ausstellung der Lehre und Erziehung und für jeden, der lebt und denkt. Es ist kein Zweifel, daß, einmal die Frauenarbeit in solcher Weise zur Darstellung gebracht, diese in allen ihren Wünschen mehr gefördert werden wird, als durch alle wohlthätigen Menschen und zartfühlende Herzen, ain kräftigsten aber würde sie wirken, indem sie naturgemäß erzeugen müßte, was alle Ausstellungen immer erzeugt habeu — neue, andere, ausreichende Bildungsmittel. Wir wiederholen am Schluße, daß wir glauben nur durch eine umfassende Organisation dieser, kann die wirthschaftliche Selbständigkeit des Weibes durch die Arbeit wirklich begründet werden.
Druck und Verlag von A. Pichler's Witwe L Sohn.