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Wort auf die Frage, wer denn eine Ausstellung dieser Art besuchen soll. Hier ist die Antwort eine reine wirtschaftliche. Alle produzirenden und konsumirenden Kräfte. Die Arbeits­kräfte sollen lernen, was die Zeit an Bedürfnissen erheischt, und wie sie dieselben fordert. Sie sollen in der Betrachtung den erziehenden Stoff für ihre Arbeit finden und die Kennt­niß des begehrenden Publikums, welche eine der wichtigsten Quellen der Produktion ist, die auf Gewinn rechnet. Das ist ja ein Hauptübel der weiblichen Arbeit, daß sie, wie wir schon gesagt, nur traditionell ist und unbekümmert um die Zeit und ihre Entwicklung nach Geschmack und Mode, unbe­kümmert um den Konsumenten und sein Begehr. Neben den Besuchern aber sollen auch die Konsumenten die Ausstellung besuchen, das genießende Publikum, die Käufer, sie sollen des­gleichen an der Entwicklung der Arbeit ihren Verstand bilden und in der Wahl ihrer Bedürfnisse sich entwickeln. Betrachte man hier nur die Erfolge der Maschinenarbeit Was können die verhärteten Gegner derselben auf einer Ausstellung nicht lernen? Können sie nicht begreifen lernen wie thöricht ihre Vorurtheile sind, wie rücksichtslos sie selbst gegen ihre Zeit, ihre Gesundheit und ihren Geldbeutel sind, wenn sie schwören, daß die Handarbeitdoch besser ist/' Zuletzt aber ist dem konsumirenden Publikum ein Gedanke stets einzuprägen. Auch dieses muß die Macht und Kraft der Produktion kennen. Auch dieses muß den Fortschritten derselben gleich eifrig folgen, denn was nützt die Weisheit des Produzenten, wenn-er stets ein unwissendes Publikum, ein geschmackloses und von Vor- urtheilen verhärtetes vor sich hat. Nirgends aber ist diese For­derung der Entwicklung des Publikums von größerer Wich­tigkeit als auf dem Gebiet des Geschmackes und seiner Lei­stungen und dem Gebiet des Forschens, der Wissenschaft und