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stark gerieft, so springt es auf, d. h. der zuerst gestrichene Tlieil erhebt sich durch das Runden und Krausziehen bis zu seiner Mitte von der Platte.

Das Kräuseln des Blumenblattes geschieht an dessen äusseren runden Theilen mittelst der Scheere, über deren scharfe Seite man den Rand des Blattes zieht, wobei der Daumen den zu kräuselnden Theil gegen die Scheere drückt.

Bereits gehöhlte Blumenblätter machen eine andere Art von Kräu­seln nothwendig, zu welcher die Pincette gebraucht wird. Man hält die beiden Tlieile der Zange durch die dazwischen gepresste Innenseite des Zeigefingers auseinander und zieht über die dem Arbeitenden zunächst liegende, scharfe Seite der Zange langsam den zu kräuselnden Theil des Blumenblattes, wobei der Daumen mit festem Druck gegen Blatt und Zange das Weiterschieben des Blattes besorgt.

Ist von einseitigem Kräuseln die Rede, so verstehe man darunter das Kräuseln beider runden Blattheile nach derselben Seite, und nicht etwa das Bearbeiten nur eines Theiles.

Bei zweiseitigem Kräuseln dagegen ziehe man z. B. den rechten Blattrand nach der einen und den linken nach der entgegengesetzten Seite üb«r die Scheere.

Gekreppt wird ein Blumenblatt, wenn man es von seiner oberen linken Seite aus nicht zu fest über eine Stricknadel mittlerer Stärke rollt und diese Rolle auf der Nadel von beiden Seiten fest zusammenschiebt.

Hat man 'hierauf das Blatt vorsichtig aufgerollt, so erscheint es fein und crepeartig gemustert, wodurchnamentlieh das welke Rosenblatt sehr natürlich dargestellt wird.

Wird in der Anleitung oft kurz vom oberen Theile des Blattes^ gesprochen, so ist damit der dem äusseren Umfange zunächst liegende gemeint, derjenige also, welcher dem vom Kelch umfassten Theil gegen* über liegt.

Indem ich bestrebt bin, meine Anleitungen zu den erst verzeich-' neten Blumen mit möglichster Ausführlichkeit zu geben, sind die fast bei jeder Blume wiederkehrenden Handgrilfe als: Anbinden mit Schlinge, Leimen zwischen gruppenweise anzuschiebenden Blättern und vor An­schieben des Kelches, späterhin als bereits bekannt vorausgesetzt und werden entweder nur angedeutet oder gar nicht mehr erwähnt.

Wenn trotz der zu allen Blumen beigefügten Schnitten vonSchlä­gen die Rede ist, so geschieht es der besseren Anschaulichkeit wegen und in der Voraussetzung, dass man sich ihrer bedient.

Sie ersparen den langweiligen und mühsamen Theil der Arbeit und können in ihrer Regelmässigkeit auch durch das sorgsamste Aus* schneiden mit der Hand nicht ersetzt werden.