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Und doch seh ich leisrveinend Dir Ins liebe Angesicht:

Ein himmlisch Lächeln spricht zu mir: Sei still, ich bin im Licht!"

II.

O Mutterhand so kalt, so kalt Ich in der meinen bebend halt',

Wie warst so warm Du und so weich, So mühvoll waltend segensreich!

O Mutteraug' geschlossen Du Auf ewig zu des Todes Ruh'

Und einst für mich der Stern des Lichts Im Himmel Deines Angesichts.

O Mutterlippe rosig noch,

Berührt vorn kalten Tode doch,

Die manches Leid geküßt mir fort, Hast nun für mich kein einzig Wort!

O Mutterherz treu bis zum Tod,

Sei mein Asyl zur Zeit der Noth,

Wenn meine Seele zu Dir fleht,

O Mutterherz hör' mein Gebet!

III.

Willst Du wieder beten Recht aus tiefster Brust, An das Grab Du treten Deiner Mutter mußt.

O, da zieht Dich's nieder Betend auf das Knie, Denkst der Kindheit wieder, Die vergessen nie.