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ihm die Veroneser abennals die Klause und nöthigten ihn zu einem beschwerlichen Umweg über das Gebirge. Auf einem Hoftag zu Lodi machten die Italiener einen letzten Versuch, den unerträglichen Zwang, die endlosen Erpressungen der kaiserlichen Statthalter durch Beschwerden bei Friedrich selbst abzustellen; Bischöfe und weltliche Fürsten, Adel und Bürger nahten mit der Bitte um Gerechtigkeit und Milde; Friedrich hörte sie an, aber es geschah nichts, um durch einige Nachgiebigkeit die empörten Gemüther zu beruhigen. Da verwandelte sich die Trauer und Geduld der unterworfenen Lombarden in wilden Grimm; während der Kaiser in den ersten Monaten des Jahres 1167 langsam dem Süden zuzog, schloffen sie sich unerwartet zu einem gewaltigen Kriegsbunde zusammen; sie erkannten, daß ihre Uneinigkeit, der Uebermuth der mächtigeren Städte gegen die Nachbarn die beste Stütze der kaiserlichen Gewaltherrschaft, der Untergang ihrer eigenen Freiheit gewesen sei, und selbst bisher gut kaiserlich gesinnte Städte wandten sich jetzt auf die Seite der Landsleute. Eingang März 1167 schloffen zuerst Cremona, Mantua, Bergamo und Brescia einen Bund zu Schutz und Trutz gegen jeden Feind, zur Eintracht nach innen. Nachdem die in vier Flecken vertheilten Mailänder feierlich versprochen hatten, fortan die Bedrückungen gegen die Nachbarn gänzlich einzustellen, wurden sie in den Bund aufgenommen; unter kriegerischem Geleite zogen die ver­triebenen Mailänder am 27. April 1167 wieder in den Mauerring ihrer zerstörten Stadt ein, stellten Gräben und Bollwerke wieder her, bauten die Häuser auf. Das gut kaiserliche, früher durch die Mailänder so unmenschlich mißhandelte Lodi weigerte den Beitritt und ward mit Waffen­gewalt gezwungen; so traten auch Ferrara, Piacenza, Parma freiwillig oder durch Zwang dem Bunde bei, und überall wurden die kaiserlichen Gewaltboten, die dem Gegenpapst anhängenden Geistlichen ausgetrieben.

Friedrich setzte unterdessen seinen Marsch auf Rom fort; er'meinte, sei nur die heilige Stadt ihm Unterthan, der Papst gefangen oder aus­getrieben, so werde der Widerstand der Lombarden ihm nicht bedenklich sein. Während er selbst vor den Mauern von Ankona durch eine lange Belagerung festgehalten ward, zogen seine beiden starken Helfer, Reinald von Dassel, Erzbischof von Köln, und Christian von Buch, Erzbischof von Mainz, ihm voraus. In einer Schlacht bei Tusculum am 29. Mai wurden die Römer von den beiden streitbaren Erzbischöfen völlig geschlagen; eine Berennung der großen Stadt dagegen war erst möglich, nachdem Friedrich Rothbart Ausgang Juli selbst mit dem Hauptheere vor Rom