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Da umarmte Dora die Mutter und rief: „O, Du liebes, gutes Mütterchen, wie danke ich Dir das! Ich werde die Theekanne als Andenken hoch in Ehren halten und sie wird mir lieber sein, als mein glänzendstes Geschirr!"
Und nun wurde die Theekanne dem Hausherrn förmlich vorgestellt und ihm ihre ganze Lebensgeschichte erzählt. Das war nun wieder ein Ehrentag für sie und sie hing von nun an Dora mit der größten Treue an und bald bekam sie auch wieder als Kinderfrau genug zu thun.
„Wer kann mir wohl nun sagen," fragte die Großmutter, als sie die Erzählung von der singenden Theekanne geschlossen, „wer denn die Dora ist, welche in dem Leben der Theekanne eine so wichtige Rolle spielte?"
„Ah — die Mutter, die Mutter!" schrien alle Kinder im Chor.
„Ich wußte es gleich!" sprach Erich, „aber ich wollte Dich nicht unterbrechen, Großmütterchen!"
Wolfgang aber sprach: „Nun können auch wir es verstehen, wenn die Theekanne singt, Großmütterchen! Wenn ich sie künftig singen höre, wird mir Alles einfallen, was Du uns von ihr erzählt hast!"
„Kommt, Kinder, der Thee ist da!" rief die Mutter aus dem Nebenzimmer. Und Alle gingen und ließen sich von der alten Theekanne einschenken.
GeMie von einer Ungenannten.
1. Tanncngrün.
^annengrün, du Bild der Treue, - Schneebedeckt und frosterstarrt Grünst du fort, du weißt, daß deiner Schon ein heit'rer Frühling harrt!
Tannengrün, du Bild der Demuth, Stolz gewachsen, neigst du doch Deiner dunklen Zweige Fülle Ohne Fessel, ohne Joch!
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