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Nun hat er Dir Mariens Theil gegeben,

Nun ist Dir Alles still und Alles klar.

Wie schön,'wie friedlich bist Du nun gebettet In Deines Heilands sicher'm Friedensschoß.

O, selig, selig Alle, die Ihr fandet Im Heimwärts geh'n das schönste, reichste Loos!

Wie sehnsuchtsvoll mit glühendem Verlangen Schwingt unser trauernd Herz sich himmelan,

Dahin Ihr nun zu ew'gem Heil gegangen,

Und sehnt sich nach dem Ziel der Pilgerbahn.

Ihr seid daheim! O, faltet Eure Hände Zum Vater, daß auch wir bald heimwärts geh'n,

Daß sich die Seele freudig, jauchzend wende Zum Reich des Herrn zum sel'gen Wiederseh'n!

8 rli ö n l i n ck e.

Bon

Dmüine Schanz.

Aer Eisenbahnzug fuhr brausend und dampfend durch die grüne, sonnige Frühlingslandschaft, die graue, gewundene Rauchschlange hoch hinaus in die lichterfüllte Bläue wirbelnd.

An einem Waggonfenster war der Kopf eines jungen Mädchens sichtbar, ein hübscher, blondlockiger Kopf, dessen blaue Augen, über die unmuthige Landschaft hinweg, ungeduldig, sehnsüchtig in die Ferne schauten. Der jungen Reisenden schien die sausende Fahrt noch viel zu langsam, zu schneckenhaft zu gehen, sie hätte wohl die Schwingen der Vögel haben mögen oder mit den weißen Windwölkchen fliegen wollen, irgend einer lachenden Zukunft, einem heiteren Glücke entgegen.

Das junge Mädchen bog sich zurück und lehnte sich mit einer unruhig gelangweilten Geberde in die Lehne des Sitzes. Verstohlen unter ihren langen Wimpern sah sie zu ihrer Nachbarin hin, welche die gegenüber befindliche Ecke des Eoupä's einnahm.

Diese war gleichfalls ein junges Mädchen, ungefähr in dem Alter des zuerst erwähnten, von diesem aber in mancher Hinsicht verschieden.