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Abschneiden und Trocknen der Blumen weder in ihrer Gestalt noch in ihrer Farbe merklich verändern. Die meisten derselben gehören zu der großen Pflanzen-Abtheilung der Korbblüthigen oder Zusammengesetzt- blüthigen, sind also Verwandte der Georgine und Sonnenrose, so wie des Maaßliebchens.

Von den bei uns einheimischen Immortellen bildeten wir ab das niedliche Katzenpfötchen (Fig. 1), das in zwei Formen mit weißen oder rosenrothen Blumen vorkommt. Es findet sich häufig in den Haide- gegenden und Kiefernwaldungen unseres Vaterlandes. Die größeren Blumenköpfchen (auf der Abbildung Fig. 1 links), welche meistens weiß aussehen, enthalten nur Staubgefäßblüthen, die schmälern, häufig rosen- roth gefärbten (Fig. 1 rechts) enthalten Stempelblüthen und erzeugen bei der Fruchtreife feine Samenwolle. Letztere wird von mehreren unserer kleinen Singvögel zum Ausfüllen ihrer Nester benutzt.

Noch ansehnlicher und hübscher ist das gelbe Sand-Immerschön (Fig. 4), dessen Hüllkelchblättchen mitunter orangenroth angelaufen sind. Es liebt ebenfalls sandigen, trocknen Haideboden und ward ehedem gern von den Fuhrleuten zum Aufputz ihrer Hüte verwendet, deshalb auch Fuhrmannsblümchen genannt. Wegen der Dauerhaftigkeit seiner Blumen heißt es in manchen Gegenden auch Siebenjahresblümchen. Wahrscheinlich aus Rücksicht auf seine gelbe Blüthenfarbe galt es früher als Mittel gegen die Gelbsucht, so wie das erwähnte Katzenpfötchen die Schwindsucht und seine Verwandten die Ruhr heilen sollten. Heutzutage ist keines dieser Blümchen mehr in medizinischem Gebrauch, der Gattung ist aber der Name Ruhrkraut gelassen worden. Die übrigen deutschen Arten sind unansehnlicher gefärbt. Wir haben als Beispiele derselben noch das deutsche" (Fig. 2) und das Wald-Ruhrkraut (Fig. 3) abgebildet, deren Kelchblätter gelblich braun oder grünlich aussehen.

Sehr hübsch dagegen ist die Immortelle der Hochalpen: das Edel­weiß (Fig. 8), von der es nur zu bedauern ist, daß sie sich nicht leicht in unsern Gärten ziehen läßt. Bei ihr sind die Hüllkelchblätter wunder­schön sammetartig und zart weiß.

Die meisten Immortellen lieben trockne Standorte; viele bevorzugen Sandboden und gedeihen gut in heißen Klimaten. So enthalten die Länder ums Mittelmeer eine ziemliche Anzahl schöner Immortellen. Das perlblüthige Ruhrkraut (Fig. 9), welches aus Südeuropa stammt, wird wegen seiner schneeweißen Blüthen nicht selten in unsern Gärten gezogen,