150 Papierblumen.

und wird der obere Theil eines jeden Blattes, ungefähr ein Drittel des Ganzen, etwas chiffonnirt und zwischen den Fingern gepreßt und geknittert, um die kleinen Biegungen und Fältchen der natürlichen Blume nachzuahmen. Jedes Blatt wird nun am oberen Ende geboult und werden an dessen unteren Ende mit der Pincette an beiden Seiten des schwarzen Fleckes drei oder vier Fältchen gebildet, damit die Blättchen die muschelförmige Vertiefung er­halten.

Die Samenkapsel der Blume hat stumpfe, dicht an ein- andersteheude Rippen. Wo möglich bediene man sich der natürlichen, gut getrockneten Kapseln. In Ermangelung derselben rathen wir folgendes Verfahren an, durch welches sich diese mit leichter Mühe nachbilden lassen. Man forme in erforderlicher Größe eine kleine Kugel von Baum­wolle und tauche sie in hellgrüne Pate. Nun schneide man aus gelbgrünem Papier einen kleinen Kreis von einem Centimeter im Durchmesser, falte dieses Kreischen zum Halbkreis zusammen, bestreiche diese Falte mit einem feinen, in braune Farbe getauchten Pinsel, breche, nachdem die an­gemalte Falte trocken geworden, den kleinen Halbkreis noch­mals zum Viertelkreis, male die sich ergebenden Falten ebenfalls braun an, lasse sie trocknen und breche den Viertel- kreis nochmals um, male auch diese dadurch entstehenden Falten braun an; und man wird beim Entfalten des Kreis- chens dasselbe sechsfach durch braune Linien getheilt finden. Nachdem man diese Linien noch etwas mit der Pincette bearbeitet hat, wird das Kreischen über die Baumwollen- kugel gezogen, oberhalb derselben befestigt und der noch