Dokument 
Künstliche Blumen aus verschiedenem Material als: aus Stoffen, Papier, Gold, Silber, Wolle, Chenille, Perlen, Band, Federn, Haaren, Muscheln, Fischschuppen, Wachs und Leder naturgetreu herzustellen ; nebst einem Anhang über Blumen- und Farben-Symbolik ; ein Handbuch für Blumenarbeiterinnen, Modistinnen und Dilettantinnen ; nach französischen Quellen bearbeitet und ergänzt ; illustrirt mit 370 in den Text gedruckten Holzschnitten und einem chromolithogr. Titelblatt / von Mathilde Clasen-Schmid
Entstehung
Seite
276
Einzelbild herunterladen

Gold- und Lilberblumen.

276

Goldpapier. Für jeden Zweig bedarf man deren acht und zwanzig von abnehmender Größe, von denen die kleinste an das äußerste Ende der Blüthe befestigt werden. Um sie zu boulen, breitet man über das Kröskissen so viele dieser Sterne, als dasselbe aufzunehmen vermag und boult mit einer sehr kleinen Eisenkugel jeden Ausschnitt derselben. Selbstverständlich legt man sie mit der vergoldeten Seite auf das Kissen und bearbeitet deren Rückseite. Durch das Aufdrücken der Kugel werden sich die kleinen Ausschnitte heben und rings um den Mittelpunkt des Sternes, den man mit einer kleinen Oeffnnng versehen, eine Art Kranz- form bilden. Die kleineren derselben sind noch etwas stärker zu boulen, damit sie sich zu einer Knospe runden.

Für die Stiele, an welche die Sternchen aufzuziehen sind, schneidet man Goldcantille von 8 Centimeter Länge und befestigt an das eine Ende derselben eine fest zusam­mengezogene kleine Baumwollenkugel. Nun schneidet man stark gnmmirten weißen Zwirn in Fäden von gleichfalls 8 Centimeter Länge; man braucht ebensoviel Zwirnfäden als Cantille-Stiele. Die letzteren werden nun bis zur Hälfte, mithin unterhalb der Baumwollenkugel abgeschnitten. Nun nimmt man einen der gnmmirten Fäden und bindet ihn mit gelber Seide an einen Theil des Cantille-Stiels. An den den Stiel überragenden Faden bindet man nun die andere Hälfte des Stiels, ebenfalls mit gelber Seide. Auf diese Weise erhält man einen sogenannten hängenden Zweig, und hat das Verfahren einen zweifachen Zweck, nämlich einestheils zu verhüten, daß der Stiel nicht zu steif und starr werde und anderenteils, dem Faden eine genügende