Cheiiilleblumen.

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Aufwindung man jedoch so verfahren muß, daß die Blätter eine möglichst längliche Form erhalten. Man befestigt sie an dem Stamme durch verborgene, an der inneren Seite angebrachte Stiche mit grüner Seide. Vier bis fünf Blätter genügen für einen Stamm. Es ist leicht, ihnen eine etwas concave Form zu verleihen, indem man sie an den untern Theil des Stieles anbiegt. Da dieser Stiel recht glatt sein muß, so läßt sich die plüfchartige Chenille hier nicht ohne weiteres verwenden, es ist vielmehr ein besonderes Ver­fahren vorzunehmen. Man ziehe den Stiel durch eine dünne Lösung von Gnmmiwasser und klebe an dessen beide Seiten einen Faden hellgrüner Chenille, und zwar von der Blume bis zuni untern Ende des Stiels an, wo man die Chenille abschneidet. Um sie noch zuverlässiger zu befestigen, winde man dann spiralförmig ringsum noch grüne Seide, die sich nicht bemerkbar macht.

Da die Tulpen bekanntlich in den verschiedensten Farben vorkommen, so kann man zu ihrer Herstellung gelbe, rothe, Weiße, violette Chenille anwenden, ja man kann sie sprenkeln und streifen, indem man Fäden aus Chenille von abstechen­der Farbe in der Mitte der Blumenblätter stichweise anbringt.

Nach dieser Methode, die wir mit Berücksichtigung ver­schiedener Fälle und Formen angegeben, lassen sich alle Arten von Blumen in Chenille anfertigen. Allerdings be­darf es einer gewissen Geschicklichkeit und eines guten Ge­schmacks für Anordnungen und Verbindungen, um in dieser Arbeit eine ungewöhnliche Vollkommenheit zu erreichen.

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