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Lederblumen.

neun Staubfäden aus einem Lederstückchen zu schneiden. Man befestigt sie gemeinsam an einen Drahtstiel, ordnet den aus vier Blättchen bestehenden Kreis um sie und be­festigt beide mit Leim. Dieselben sind selbstverständlich vor­her mit dem Eisen zu boulen und etwas zu krösen. Nun wird der Kelch angefügt, dessen Blättchen man mit der Pincette etwas von der Blume ab und nach außen biegt. Die Kelchblättchen der Fuchsia stehen mit den inneren Blätt­chen wechselständig und die Staubfäden müssen weit hervor­ragen. Für die Knospe bedarf man keiner Staubfäden, man schließt deren Kelch durch Zusammenrollen über sich selbst.

Wenn schon für die Lederblnmen im Allgemeinen Wirklich gute und etwas stilisirte Vorlagen dem unmit­telbaren Studium nach der Natur vorzuziehen sind, weil das ungeübte Auge der Natur gegenüber leicht das Neben­sächliche für das Hauptsächliche hält und dadurch in das Kleinliche verfällt, so ist besonders für die Herstellung der Fuchsia und der nun folgenden Passionsblume eine klare deutliche Abbildung, wie wir sie für die letztere bringen, bei Weitem vorzuziehen.

Die Passionsblume. Man präparire zunächst die einzelnen Theile für die Blume nach unsern Mustern und beginne mit den beiden Blätterkreisen für die Corolle, von denen der zweite, sternförmige in Fig. 5 durch Punkte an­gegeben ist; dann stelle man die Rundform Fig. 6 her, die mit concentrischen, eng zusammenstehenden Einschnitten zu versehen ist, so daß sie strahlenförmige Hälmchen bilden, die jedoch vom Mittelpunkt so weit entfernt bleiben müssen, wie im Muster angegeben. Vom Mittelpunkt aus schneide