Hirschwan g in Niederösterreich (System Gottfried Hagen in Kalk bei Köln a. Rh.) und die Zweig­niederlassung der Actiengesellschaft Accumulatorenwerke System PoIIak in Frankfurt am Main mit einer Fabrik in Liesing bei Wien.

Bereits früher ist bei einigen Elektricitätsfirmen angeführt worden, dass sie sich auch noch speciell mit der Fabrication von Glühlampen befassen. Ausserdem gibt es in Oesterreich noch zwei selbständige Glühlampenfabriken, und zwar die Wiener elektrische Glühlampenfabrik Sturm & Co. in Wien (gegründet 1888) und die Elektrische Glühlampenfabrik «Watt» Scharf & Co. in Nussdorf (gegründet 1891).

Die Fabrik von Sturm & Co. erzeugt mit ca. 100 Arbeitern jährlich eine halbe Million Glüh­lampen aller Art und exportirt davon ca. dreiviertel nach Italien, Spanien und Russland.

Die Glühlampenfabrik «Watt» in Nussdorf beschäftigt 15 Beamte und 200 Arbeiter und hat im Jahre 1897 rund anderthalb Millionen Lampen erzeugt, von denen sie einen grossen Theil nach allen Ländern exportirt. Die Leistungsfähigkeit dieser Fabrik, welche bei der Gründung in einer Tages- production von 1000 Lampen bestand, ist gegenwärtig auf 7000 Lampen pro Tag gestiegen. Das Bestreben beider Fabriken gieng in letzterer Zeit dahin, Lampen mit geringem Stromverbrauch herzustellen.

Die mit der Glühlampenfabrication verwandte Erzeugung von Kohlenspitzen für elektrische Bogenlampen und von Kohlenelektroden für elektrolytische Zwecke wurde im Jahre i883 von der Firma F. Hardtmuth & Co. in Oesterreich eingeführt. Veranlasst durch die ungünstigen Zollverhältnisse, welche in dieser Richtung zwischen Oesterreich und Deutschland für die österreichische Industrie bestehen, und das gute Absatzgebiet, welches Deutschland bietet, hat diese Firma im Jahre 1896 bei gleichzeitiger Umwandlung in eine Actiengesellschaft eine neue Fabrik bei Ratibor in Preuss.-Schlesien errichtet und dorthin ihren Hauptbetrieb verlegt, während sie nunmehr in ihrer Wiener Fabrik mit 4 Beamten und 3o Arbeitern nur einen sehr beschränkten Betrieb aufrecht erhält. Es ist daher derzeit die einzige zum wirklichen Grossbetrieb zu zählende Fabrik für Bogenlichtkohle in Oesterreich jene der Firma Schiff, Jordan & Co. in Klein-Schwechat bei Wien. Dieses im Jahre 1894 in Betrieb gesetzte Unternehmen, welches in den letzten Jahren ausser Kohlenstäben für Bogenlampen auch Kohlen für alle elektrolytischen Zwecke (Batteriekohlen, Elektrolyseblocks) fabricirt, beschäftigt durchschnittlich 20 Beamte und 200 Arbeiter. Im Jahre 1897 wurden ca. 6 Millionen Meter Beleuchtungskohle und ca. 500.000 galvanische Kohlen erzeugt. Die Leistungsfähigkeit der Betriebsmittel gestattet eine täg­liche Production von 25.000 m Beleuchtungskohle, und wird die Fabrik hierin nur von einer einzigen in Europa übertroffen. Die Firma exportirt nach allen Welttheilen und wurde durch den steigenden Export nach Amerika veranlasst, eine eigene Fabrik in New-York zu errichten. In Europa ist ihr der hohen Zollschranken wegen der deutsche Markt verschlossen; denn es beträgt der Zoll für elektrische Kohlen von Deutschland nach Oesterreich 20 Mark, jedoch umgekehrt 3o Mark per Metercentner.

In dem Maasse, als die Anwendungen des elektrischen Stromes Zunahmen, stieg der Bedarf an Leitungsmateriale, und es ist naturgemäss, dass auch in Oesterreich im Laufe der Jahre eine Reihe von Unternehmungen entstanden, die sich mit der Herstellung von Leitungsmateriale für die Elektro­technik befassen und allen Anforderungen von Seite der letzteren gerecht werden können. Man zählt derzeit ausser der bereits erwähnten Kabelfabrik von Siemens & Halske in Oesterreich vier grössere Fabriken für die Erzeugung von isolirten Drähten und Kabeln. Das älteste Unternehmen dieser Art ist die Fabrik von F. To bisch in Wien. Dasselbe wurde im Jahre 1839 als einfache Drahtspinnfabrik gegründet, vergrösserte sich nach und nach, gieng anfangs der Siebzigerjahre auf die Fabrication von elektrischen Leitungsmaterialien über und hat damit die Herstellung von Isolationen für schwache Leitungen in Oesterreich eingeführt. Seit dem Jahre 1894 befasst sich diese Fabrik auch mit der Herstellung von Blei- und Panzerkabeln und von Telephonkabeln mit Papierisolation. Ein zweites Unternehmen, die Kabelfabrik-Actiengesellschaft (vorm. 0. Bondy) in Wien (Penzing) und Pressburg wurde von Otto Bondy im Jahre 1885 in Wien begründet, 1894 wurde die zweite Fabrik in Pressburg erbaut, und 1895 gieng die Firma in eine Actiengesellschaft über. Der Betrieb wird mit 21 Beamten und ca. 250 Arbeitern (darunter 100 Arbeiterinnen) durchgeführt und umfasst die Erzeugung aller Arten von isolirten Drähten und Kabeln für Telegraphie, Telephonie, elektrische Beleuchtung und Kraftüber-