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Geschmack, ja oft mit reicher Eleganz ausgestattet werden muß verbrauchen die Parfumeriewaaren-Fabriken dem Uneingeweihten ganz unglaublich erscheinende Massen von Cartonnagen, Luxus­papieren, feinen Stoffen, Flacons, Thon- und Porzellangefäßen Metallkapseln u. dgl.

Diese Erwägung ist es hauptsächlich, welche dem Verfasser den Gedanken nahe legte, die vorliegende Arbeit dem für die Ent­wicklung der heimischen Industrie so verdienten Niederösterreichischen Gewerbe-Vereine zu unterbreiten. Auf einem Boden, auf welchem jede gesunde Idee fruchtbringend fortwirkt, in einem Kreise von Männern, deren verschiedenartige Special-Jnteressen sich zu dem gemeinsamen hohen Ziel vereinigen, Oesterreichs Industrie überhaupt zu heben und zu Pflegen, werden die bleibenden Ergebnisse einer Weltaus­stellung gewiß nicht in der Aufzählung, Classisication und Wür­digung der einzelnen Erzeugnisse einer Industrie-Branche gesucht, sondern in der allgemeinen Erkenntniß, welche die Exposition der Erzeugnisse aller Nationen gefördert hat, und in dem Nutzen, welcher aus dieser Erkenntniß für das Vaterland zu ziehen ist.

In diesem Sinne ist denn auch die vorliegende Abhandlung bestrebt, das in der Ausstellung räumlich Auseinandergehaltcne aneinander zu reihen, mit dem Zwecke: 1. den Stand der öster­reichischen Parfumeriewaaren-Fabrication in deren einzelnen Unter­abtheilungen im Verhältniß zur ausländischen zu beleuchten; 2. di« neuen und mustergiltigcn Artikel aller Waarenkategorien hervorzuheben, und 3. das der österreichischen Industrie zur Nach­bildung, Verbesserung und Erweiterung besonders Empfehlenswerthe zu präcisiren.

An Rohstoffen für die eigentliche Parfumerie bot die Ausstellung nur wenig gänzlich Neues.

Wie bekannt, geben die vegetabilischen Riechstoffe, welche flüssig als ätherische Oele, oder fest als Camphore, oder endlich in der Form von Pomaden in den Handel kommen, die vorzüglichsten Grundlagen für die Parfumerie.

Die allerbedeutendste Productions-Region solcher Rohstoffe für das Parfumeur-Gewerbe finden wir in Südfrankreich, insbe­sondere im Departement äos Hp68 nraritimos.

Hier sowohl wie in Algerien und in Italien werden